Erneut bricht Andreas Kieling zu einer Expedition rund um die Welt auf. Er reist zu den schönsten Paradiesen und präsentiert dabei außergewöhnliche und faszinierende Vertreter der Tierwelt.
Im Norden Indiens, in Australien, auf den Falklandinseln und mitten in Europa trifft er auf Forscher und Spezialisten, die vor Ort in ungewöhnlichen Projekten für den Tier- und Naturschutz tätig sind und ihn an ihrer Arbeit teilhaben lassen.
Andreas Kieling beginnt seine Reise im Kaziranga Nationalpark im Norden Indiens. Seit 1985 gehört der Park zum UNESCO Weltkulturerbe. Er ist bekannt für Panzernashörner, Wasserbüffel, Barasingahirsche und eine vielfältige Vogelwelt. Der Park liegt am Ufer des Brahmaputra, der durch seine Überschwemmungen regelmäßig für Düngung der üppigen Vegetation sorgt. Wenn der Fluss über die Ufer tritt, beginnt für die Tiere des Parks eine harte Zeit. Sie flüchten aus den überschwemmten Gebieten und treffen sehr bald auf die Felder und Siedlungen der heimischen Bevölkerung. Konflikte bleiben nicht aus.
An der australischen Westküste trifft Andreas Kieling Brad Norman, einen weltweit anerkannten Walhaiexperten. Das Ningaloo Riff ist das längste küstennahe Riff der Erde. Ein perfekter Lebensraum für unzählige Korallenarten und Tropenfische.
Unangefochtener Star dieser Küste ist allerdings der Walhai, ein friedlicher Gigant. Brad Norman hat ein System für die Identifikation der gepunkteten Riesen entwickelt. Alle Informationen werden in einer weltweiten Datenbank gesammelt. Bis heute wissen die Forscher nicht, wo die Walhaie ihre Jungen aufziehen und auf welchen Wegen sie zu ihren jährlichen Treffpunkten gelangen.
Dass Steinböcke zu den Kletterkünstlern der alpinen Steilhänge gehören, ist bekannt. Andreas Kieling hat die Akrobaten allerdings in einer Situation beobachtet, die den Atem stocken lässt: In der fast senkrechten Wand einer Staumauer im italienischen Valle Antrona klettern Steinböcke regelmäßig auf der Suche nach speziellen Mineralsalzen und Kräutern. Es sind ausschließlich weibliche Tiere mit ihrem Nachwuchs. Die Böcke wagen sich nicht in die Wand, sie sind zu schwer und können sich auch mit ihren majestätischen Hörnern nicht nah genug an die Wand drücken.
Auf der Nordseeinsel Helgoland beobachtet der Tierfilmer Kegelrobben. Gut 450 Jahre lang war die Robbenart fast vollständig aus dem Wattenmeer verschwunden. Durch Naturschutzmaßnahmen kommen seit knapp 15 Jahren jeden Dezember auf Düne Süd wieder Junge zur Welt. Die kleine Insel bei Helgoland liegt sturmflutgeschützt und eignet sich deshalb besonders gut für die Aufzucht von Heulern.
Das letzte Ziel von Andreas Kieling sind die Alpen, Lebensraum des Bartgeiers. Der virtuose Flieger erreicht eine Spannweite von knapp drei Metern und wiegt bis zu sieben Kilogramm. Früher lebte der imposante Vogel überall in den Alpen, bis er Anfang des 20. Jahrhunderts durch hohen Jagddruck ausgerottet wurde. Seit 1986 wurden Bartgeier in den Alpenländern wiederangesiedelt. Andreas Kieling trifft den Leiter des internationalen Projekts Prof. Hans Frey bei der Auswilderung von Bartgeierküken. Ranger setzen die Jungvögel in einen Horst und füttern sie - ohne gesehen zu werden - vier Wochen täglich über ein Fallrohr. So verhindern die Ranger eine Fehlprägung auf Menschen.