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Lieferketten im Wandel

Handelswege sicher und fair gestalten

von Viola Löffler und Anna Pflüger

Pandemien, Kriege oder Katastrophen bringen den internationalen Handel und unsere Versorgungssicherheit in Gefahr. Dazu fehlt bei den globalen Lieferketten oft die nötige Transparenz, gerade was schlechte Arbeits- und Umweltbedingungen betrifft.

Videolänge:
29 min
Datum:
25.04.2024
:
UT - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 15.04.2026

Außerdem fehlt bei den globalen Lieferketten oft die nötige Transparenz, gerade was schlechte Arbeits- und Umweltbedingungen betrifft. Dagegen helfen können lokale Produktionen oder mehr Kontrolle bei den Lieferwegen.

Wie es gehen kann, zeigt die Kölner Holzfirma Betterwood, die nachhaltiges und faires Holz aus Peru nach Deutschland transportiert. Oder das Pharmaunternehmen Sandoz, das als einziges Werk in Europa noch Penicillin produziert.

Seit Jahrzehnten wird der Regenwald in Peru durch illegales Roden für landwirtschaftliche Nutz- und Weideflächen von Menschen zerstört. Catherine Körting wollte das ändern und fand einen Weg, wie sie mit dem Verkauf von Tropenholz gleichzeitig zum Erhalt des Regenwaldes beiträgt. Mit ihrer Firma Betterwood verkauft sie fair gehandeltes und kontrolliert geschlagenes Tropenholz in Deutschland.

Gemeinsam mit ihren Partnerfirmen in Peru sorgt sie dafür, dass immer nur so viele Bäume gefällt werden, wie es das Ökosystem verträgt. Sie weiß genau, wo das Holz gefällt wird und von wem. Sie verfolgt exakt, wer das Holz lagert, verschifft und von Peru bis ins Lager nahe Köln bringt: "Unsere Rückverfolgbarkeit reicht vom stehenden Baum bis zum endgültigen Bestimmungsort." Der nachhaltige Holzeinschlag führt auch aus anderen Gründen zum Schutz des Regenwaldes, hat Körting festgestellt: "Wenn es die Möglichkeit gibt, den Menschen ein Einkommen dafür zu geben, dass sie den Regenwald auf nachhaltige Art und Weise schützen beziehungsweise bewirtschaften, dann werden die Menschen das auch tun."

Engpässe bei der Medikamentenversorgung, das gab es in den vergangenen Jahren immer häufiger. Wenn lebenswichtige Medikamente nicht mehr verfügbar sind, zeigen sich die Konsequenzen von langen Lieferketten. Die meisten in Deutschland verkauften Antibiotika kommen inzwischen aus Asien. Viele Pharmafirmen hatten ihre Produktion aus Kostengründen dorthin verlegt.

Anders das Pharmaunternehmen Sandoz. Das produziert im österreichischen Kundl Penicillin, als einziger und letzter Hersteller in Europa. Die Unterstützung der österreichischen Regierung mit 50 Millionen Euro Subventionen im Bereich der Wirkstoffproduktion war dabei ein wichtiger Schritt zur Versorgungssicherheit für ganz Europa. In den riesigen Hallen werden Millionen von Einheiten der wertvollen Antibiotika hergestellt. Und das Unternehmen wächst weiter: Zukünftig soll es möglich sein, den ganzen europäischen Markt von dort aus mit Penicillin zu beliefern.

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