Esprit meldet für sein Europageschäft Insolvenz an

    Restrukturierung geplant:Esprit meldet Insolvenz für Europageschäft an

    |

    Der Modekonzern Esprit hat für sein Europa-Geschäft Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet - für die Obergesellschaft Esprit Europe GmbH, und sechs weitere deutsche Töchter.

    Esprit
    Der Bekleidungskonzern Esprit hat heute Insolvenz angemeldet.
    Quelle: picture alliance / SvenSimon

    Der Modekonzern Esprit ist in finanzielle Schieflage geraten. Das Unternehmen hat für seine Obergesellschaft, die Esprit Europe GmbH, sowie sechs weitere deutsche Töchter Anträge auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Düsseldorf gestellt. Das gab Esprit in einer Mitteilung bekannt.
    Der Geschäftsbetrieb soll bis auf Weiteres fortgeführt werden. Die rund 1.500 betroffenen Mitarbeiter in Deutschland wurden informiert, wie es weiter hieß.
    27.04.2024, Berlin: Das Logo der Kaufhofkette Galeria Kaufhof steht gross am Ringcenter in Berlin Friedrichshain-Lichtenberg.
    Auch die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat Probleme: Von den verbleibenden 92 Galeria-Filialen in Deutschland müssen nun weitere 16 schließen. 27.04.2024 | 1:56 min

    Esprit: Gespräche mit Investor laufen

    Ziel sei, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft zu restrukturieren und zukunftsfähig auszurichten, teilte das Unternehmen mit. Gespräche mit einem interessierten Finanzinvestor seien bereits geführt worden. Die Verhandlungen über den Erwerb der Markenrechte für Europa befinden sich demnach in einem fortgeschrittenen Stadium.
    Die bisherige Geschäftsführerin Man Yi Yip wird laut der Mitteilung aus dem Unternehmen ausscheiden. Die Rechtsanwälte Christian Gerloff und Christian Stoffler sollen die Leitung übernehmen und den Modekonzern sanieren. Esprit habe "seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen" gelitten, sagte Gerloff.
    Insolvenzen von Unternehmen
    ZDFheute Infografik
    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi NRW) erwartet, dass zeitnah ein neuer Investor gefunden wird und der Arbeitgeber Verantwortung für die Beschäftigten in Deutschland übernimmt. Die Insolvenz der Modemarke stelle die Beschäftigten an 40 Standorten in Deutschland erneut vor eine ungewisse Zukunft.
    Henrike Eickholt, verdi-Fachbereichsleiterin für den Handel in NRW erklärt:

    Für die Beschäftigten ist elementar, dass ihnen langfristige Perspektiven ermöglicht werden und die Traditionsmarke erhalten bleibt.

    Henrike Eickholt, verdi

    GERMANY-RETAIL-KARSTADT-KAUFHOF
    Mit der Pleite des Mutterkonzerns Signa stehen viele Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen in Frage - und so mitunter auch das Leben in Innenstädten. Einige Städte gehen neue Wege. 13.02.2024 | 3:13 min

    Esprit in Belgien und Schweiz auch insolvent

    Betroffen von der Insolvenz sind wesentliche Teile des europäischen Geschäftes. Die Esprit-Töchter in Belgien und in der Schweiz hatten bereits im März 2024 Insolvenz angemeldet. Esprit ist weltweit in rund 40 Ländern aktiv und hat seine Hauptzentralen in Ratingen und in Hongkong.
    Deutschland ist der wichtigste Markt für den Konzern. Bundesweit gibt es nach Unternehmensangaben 57 Filialen, in Europa 124. Die Esprit Europe GmbH, die ihren Sitz in Ratingen hat, ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Einkauf und Vertrieb sind in diversen europäischen Tochter- und Enkelgesellschaften organisiert.
    Quelle: dpa, ZDF

    Mehr zu Unternehmensinsolvenzen