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Glücklich erst als Junge

Wenn aus der Tochter ein Sohn wird

Als trans* bezeichnen sich Menschen, die sich mit ihrem angeborenen Geschlecht nicht identifizieren können. Wie René, der mit 15 seinen Eltern anvertraut, dass er nun ein Junge ist.

Videolänge:
28 min
Datum:
07.05.2019
:
UT - AD
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 07.05.2024

Geboren ist René als Mädchen, doch er erkennt nach einem Leidensweg in der Pubertät, dass sein Geschlecht sich für ihn falsch anfühlt und er als Junge leben will. Für ihn und seine Eltern beginnt eine lange Reise; aus der einzigen Tochter wird allmählich ein Sohn.

Als René in die Pubertät kommt, beginnt er, sich zu verändern: Die Haare werden immer kürzer, auch sein Kleidungsstil wird androgyner. Seine Eltern Birgid und Michael denken zunächst, er wolle sich einfach ausprobieren. Bis zu dem Tag, an dem sich René bei einem Spaziergang offenbart. "Wir hatten gedacht, unser Kind wollte uns mitteilen, dass es lesbisch ist, das hatte ich auch als Erstes gefragt. Und als Zweites habe ich dann auch gleich gefragt, ob es sich im falschen Körper fühlt. Und das war es dann", erinnert sich die Mutter an den Tag, der alles verändert. Zu diesem Zeitpunkt ist das Outing als Transgender ein erster Anhaltspunkt dafür, warum sich ihr einziges Kind so stark zurückgezogen hat. René geht es seit mehreren Jahren nicht gut, er verlässt kaum noch sein Zimmer, verweigert am Ende sogar die Schule. Lange Zeit sind die Eltern ratlos, weil sie keine Erklärung für die Probleme ihres Kindes finden.

"Das ist ein ziemlicher Scheiß-Moment!"

Nach der Aussprache sind die Eltern zwar erleichtert, aber auch überfordert. Was bedeutet das nun für das weitere Leben? Was ist jetzt zu tun? Auch René ist schnell klar: Leicht wird das nicht. "Der Moment, wo man es halt erkennt, das ist ein ziemlicher Scheiß-Moment, weil man sich halt denkt, jetzt muss ich viel durchmachen, weil man weiß ja, das ist jetzt nicht einfach zu Ende, nur weil man erkannt hat, wer man wirklich ist."

Ein langer Weg beginnt: René und seine Eltern müssen sich professionelle Hilfe suchen. Mit Hilde Gött aus Berlin finden sie eine erfahrene Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, die René die nächsten Jahre eng begleiten wird. Denn zunächst muss René ein Jahr mit seiner neuen Identität als Junge leben, eine Art "Alltagstest" bestehen. Es soll ganz klar sein, dass die Entscheidung für das andere Geschlecht nicht vorschnell erfolgt ist. Nach einer einjährigen Psychotherapie erstellt die Therapeutin ein Gutachten, in dem sie eine Empfehlung für eine tägliche Hormongabe ausspricht.

"Ich musste mein Mädchen gehen lassen!"

Als René 16 Jahre alt ist, kann er endlich die ersehnte Therapie mit Testosteron, das als Gel aufgetragen wird, beginnen. Für René ist es ein Befreiungsschlag, Birgid hingegen hat damit zu kämpfen, dass sie sich nun endgültig von ihrer Tochter verabschieden muss.

Durch die tägliche Dosis Testosteron verändert sich Renés Körper rasend schnell: Der Stimmbruch setzt nun ein, die Behaarung verstärkt sich, seine ganze Körperhaltung wird männlicher. Dies zu sehen, aber vor allem auch zu begreifen, ist für seine Mutter eine große Herausforderung: "Also, dass ich jetzt mein Mädchen gehen lassen muss, das fällt mir schwer, seitdem das so deutlich wird, dass die Stimme so dunkel ist. Davor war das so theoretisch." Aus Renée, so der Mädchenname, ist der Junge René geworden.

Der Film begleitet René und seine Eltern zwei Jahre auf dem Weg zu seinem neuen Ich. Wie wird sich René weiterentwickeln, welche Veränderungen bringt die Hormontherapie mit sich, und was macht das mit ihm? Die Familie ist 2013 aus Berlin aufs Land in den Spreewald gezogen, dort lebt René sehr zurückgezogen. Wird er es schaffen, wieder zur Schule zu gehen, um seinen Schulabschluss nachzumachen? Birgid und Michael unterstützen ihr Kind, dennoch bleibt auch bei ihnen eine Unsicherheit vor der ungewissen Zukunft. Wird es ihnen gelingen, zu akzeptieren, dass sie nun einen Sohn haben?

37 Grad-Autorin Julia Zinke über Recherche und Dreharbeiten

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