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Deutschland im Rausch

Das Scheitern der Drogenpolitik

Sichergestellte Ecstasy-Pillen. Symbolbild
von Anna Feist

20 Todesfälle in Verbindung mit Amphetaminderivaten wie MDMA gab es allein 2017 in Deutschland. Eines der Opfer ist eine amerikanische Touristin.

Datum:
22.10.2019
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Laut Obduktionsbericht ist die Todesursache: Kreislaufzusammenbruch und Organversagen infolge von MDMA, also Ecstasy-Konsum. Die Amerikanerin besuchte gemeinsam mit ihrem Mann im Sommer 2017 einen bekannten Berliner Club. Dort soll sie zwei Pillen konsumiert haben, gekauft von einem Unbekannten im Club. Noch am selben Tag stirbt die 30-Jährige in der Notaufnahme. In ihrem Blut wurde die elffache Dosis einer normal dosierten Ecstasy-Pille festgestellt.


Dabei ist in Deutschland der Erwerb, Besitz oder Handel mit Ecstasy verboten. Studien gehen jedoch davon aus, dass in Berliner Clubs rund jeder Zweite schon einmal MDMA genommen hat. Laut Bericht der Bundesdrogenbeauftragten sollen 27 Prozent der Deutschen mindestens einmal illegale Substanzen konsumiert haben - das ist mehr als jeder Vierte.

Widerstand gegen Drogen-Politik

Gegen das generelle Verbot von Drogen regt sich mehr und mehr Widerstand. So fordert die Vorsitzende der Weltkommission für Drogenpolitik und ehemalige Bundespräsidentin der Schweiz, Ruth Dreifuss, im Frontal21-Interview eine staatliche Regulierung von Drogen.

"Warum lassen wir diese Substanzen in den Händen von kriminellen Organisationen?", fragt Dreifuss. Warum übernehme nicht der Staat die Verantwortung von der Produktion bis zum Handel, mit strengen Regeln? Denn die repressive Drogen-Politik sei gescheitert. "Sie hatte sich zum Ziel gesetzt: weniger Produktion, weniger Konsum. Und es gibt mehr Produktion und mehr Konsum." Sie sei auch gescheitert, weil "sie im Grunde genommen nicht versteht, dass die Mehrheit der Menschen auch Drogen konsumiert, ohne abhängig zu werden und ohne wirklich das Gleichgewicht ihres Lebens zu verlieren".

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, CDU, will sich zum Thema nicht äußern. Er lehnt ein Interview ab. Schriftlich heißt es aus seinem Ministerium: "Für die generalpräventive Wirkung der Strafandrohungen (…) spricht der hohe Anteil von Personen, die niemals illegale Drogen konsumieren."

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