Religion und Glauben sind einerseits Gegenstand öffentlicher Debatten, andererseits Quell privater Kontemplation. Claudius, Sadiq und Benjamin setzen sich auf eine sehr konkrete Weise mit ihrem Glauben auseinander. Was bedeutet ihre berufliche Entscheidung für sie? Wir wollen wissen, was es heißt, sein Leben Gott zu widmen und begleiten die angehenden Geistlichen aus drei Weltreligionen bei ihrer Ausbildung bis hin zum Antritt ihres Amtes.
Drei junge Männer auf ihrem Weg zu Gott
Quelle: ZDF
Sadiq (26) ist in Limburg geboren und religiös erzogen worden. In seinem WhatsApp-Profil trägt er ein breites Lächeln und eine große Sonnenbrille zur Schau. Er ist gebildet, eloquent und trachtet stets danach, seine Kenntnisse zu vertiefen. Nach 9/11 erlebte er, wie das Ansehen des Islams in Deutschland Schaden nahm. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten und den Islam als Religion des Friedens und der Barmherzigkeit - so, wie er ihn durch seine Eltern kennengelernt hatte - zu propagieren, entschied er sich für die Ausbildung zum Imam. Er gehört der Ahmadiyya Bewegung an, die eine Reformgruppe unter den Muslimen ist und von manchen streng gläubigen Muslimen nicht akzeptiert wird. Jetzt ist Sadiq in der letzten Phase seines Studiums, und die Anspannung wächst. Vor seiner Ernennung zum Imam muss er noch zahlreiche Prüfungen, Übungspredigten und Koranrezitationen absolvieren. Er möchte seine menschlichen Unzulänglichkeiten überwinden, denn Glaube bedeutet für ihn vor allem eines: ein Vorbild sein.
Quelle: ZDF
Claudius (28) wuchs in einer kleinen Stadt im Schwarzwald auf und war schon als Jugendlicher Ministrant. Während seines Theologiestudiums überlegte er lange, ob er tatsächlich ins Priesterseminar wechseln sollte. Dass er sich dafür entschied, hängt viel mit der Unterstützung seines Umfelds zusammen. "Man braucht Menschen, die einen bestärken, die einem aber auch sagen, wenn man mal abdriftet. Das ist ja eine Gefahr in diesem Beruf." Obwohl der Beschluss nun gefasst ist, kommen ihm immer wieder Zweifel. Vor allem der Verzicht auf eine eigene Familie macht ihm zu schaffen. Trotzdem freut er sich auf die Priesterweihe. Davor jedoch steht noch eine letzte Herausforderung: die Exerzitien. Eine Schweigewoche in einem abgelegenen Kloster. Diese intensive Zeit, völlig abgeschnitten von der Welt, konfrontiert die Priester-Anwärter oftmals mit schwierigen Fragen und inneren Konflikten. Doch Claudius hofft, dass er all seine Zweifel überwinden wird. Glaube ist für ihn vor allem eines: Liebe.
Quelle: ZDF
Benjamin (28) ist als Kind jüdischer Eltern in der Sowjetunion aufgewachsen. Da seine Eltern dort nicht praktizieren konnten, begann er erst mit 14 Jahren in Berlin, sich mit jüdischem Leben auseinanderzusetzen. Es macht ihn glücklich, dass er nun seine Sehnsucht nach dem Glauben ausleben kann. Seine Familie und seine Kinder sind ihm extrem wichtig. Er sagt, er würde niemals den Weg zum Rabbi eingeschlagen haben, wenn das den Verzicht auf Kinder bedeutet hätte. Die Regeln des frommen Lebens erfüllt er aber mit großer Hingabe. Vor der Rede, die er vor den Größen des europäischen Judentums halten muss, hat er zwar großen Respekt, doch anschließend ist er sich seiner Verantwortung noch mehr bewusst. Als neuer Rabbi in Erfurt sieht er sich vor spannenden Herausforderungen, denn Glaube ist für ihn vor allem eines: eine Zukunftsvision.
Ein Stück "multireligiöses Deutschland"
"37 Grad" begleitet drei junge Männer auf dem letzten Abschnitt zu ihrem besonderen Beruf, rückt dabei drei unterschiedliche Religionen ungewohnt nah aneinander und macht so ein Stück multireligiöses Deutschland erlebbar.
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Dreiteilige Dokureihe bei 37 Grad
"Shalom, Salam, Halleluja" ist der zweite Teil einer dreiteiligen Dokureihe, in der Aljoscha Hofmann Religionen nah kommt und ein multireligiöses Deutschland zeigt. Der ersten Teil "Wie wir uns trauen" (2014) begleitet drei Paare unterschiedlicher Religion bei ihrer Hochzeit. Im dritten Teil werden Paare aus verschiedenen Kulturen in Deutschland vorgestellt, die ein Kind erwarten. Welche Rituale und Bräuche gibt es beispielsweise im Islam oder Judentum für werdende Eltern? Wie ist das Rollenverständnis und mit welchen Feierlichkeiten vollziehen die Familien die Taufe?
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