Den Traum von der großen Weltumsegelung: Heike Dorsch will ihn zusammen mit ihrem Freund Stefan auf einem Katamaran verwirklichen. Drei Jahre segeln die beiden auf den Weltmeeren und kommen ins Paradies, bis zu der Südsee-Insel Nuku Hiva. Dort wird der Traum zum Albtraum. Stefan geht mit einem Einheimischen auf Ziegenjagd und kehrt nie mehr zurück. Seine Überreste werden Tage später gefunden, zerstückelt und verbrannt. Auch Heike wird von dem Täter bedroht und muss um ihr Leben kämpfen.
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"Wenn ich an meine Geschichte denke, kann ich manchmal kaum glauben, dass ich sie erlebt habe", sagt Heike Dorsch im Film. Der Fall erregt im Herbst 2011 großes mediales Aufsehen, auch in der Boulevard-Presse, weil anfangs von Kannibalismus die Rede ist, ein Vorwurf, der dann widerlegt wird. Der Mörder flüchtet, wird Wochen später gefasst. Er gesteht die brutale Tat und wird auf Papeete verurteilt.
Neuanfang nach großen Verlusten
Heike steht unter Schock, sie kehrt nach dem dramatischen Ereignis in das kalte Deutschland zurück. Hier muss sie nicht nur das traumatische Erlebnis und den tragischen Verlust des Freundes verarbeiten, sondern steht zudem mittellos da. Über drei Jahre ist das jetzt her. Heike findet Trost bei ihrer Familie, sie zieht zu ihrer Mutter in die Nähe von Würzburg.
Nach einigen Monaten bekommt sie ein Angebot, ein Buch über ihr Schicksal zu schreiben. Die intensive Arbeit daran ist gleichzeitig wie eine Therapie. Heike will sich auch an die schönen Tage mit Stefan, ihrer großen Liebe, erinnern, an ihren gemeinsamen Traum: "Wir waren tatsächlich im Paradies angekommen. Das erste Mal hatten wir das Gefühl, angekommen zu sein. Wir hatten das Gefühl, genau darum machen wir die Weltumsegelung. Das war Paradies." Gleichzeitig muss sie sich mit dem grausamen Ende auseinandersetzen. Das Buch wird zum Bestseller. Es folgt ein Bildband, und dann wird ihre Geschichte vom ZDF verfilmt. Es ist Heike Dorschs Weg, sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen: "Ich habe ja dieses Trauma erlebt, das Sie ja kennen und habe das auf eine besondere Weise verarbeitet oder bin noch in diesem Verarbeitungsprozess. "
Weiterleben nach dem Schicksalsschlag
37 Grad erzählt das reale Schicksal von Heike Dorsch. Warum wurde der Traum vom Aussteigen für das Paar zum Albtraum? Wie hat Heike das grausame Erlebnis und den Verlust des geliebten Partners verarbeitet? Wie ist es, wenn die eigene Geschichte zum Filmstoff wird? Wie lebt sie danach?
- Regie - Martina Nothhorn
- Autor - Martina Nothhorn