Weit weg von den Eltern, allein im fremden Land - das ist für die meisten Kinder und Jugendlichen schwer vorstellbar. Für viele junge Flüchtlinge ist dies Realität. Samir aus Afghanistan, Abdifatah aus Somalia und Yeshi, ein Waisenmädchen aus Tibet, sind ohne ihre Familien in Deutschland. Sie sind minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die vor Terror und Gewalt in ihrer Heimat gefohen sind.
Nach Schätzungen des zuständigen Bundesfachverbands (BumF e.V.) sollen 2015 über 30.000 Kinder ohne Eltern nach Deutschland gekommen sein. Die meisten von ihnen werden nach der ersten "Inobhutnahme" durch die Jugendämter in betreuten Wohngemeinschaften in der Jugendhilfe untergebracht.
Drei Jahre später...
- Dann wäre ich ein gemachter Mann
Realschulabschluss geschafft und eine Lehrstelle gefunden: Samir, der mit 15 allein von Afghanistan nach Deutschland kommt, hat hier schon einiges erreicht. Fünf Jahre hat "37 Grad" ihn begleitet.
Alleine auf der Flucht
"Was hättest du an meiner Stelle getan, wenn du nie weißt, ob du abends noch lebst", fragt Samir. Er ist im Alter von 15 Jahren in der letzten Sekunde vor den Taliban aus dem besonders gefährlichen Osten Afghanistans geflohen. Sein Vater ist tot und seine Mutter hat er auf der Flucht verloren. Samir hat in nur zehn Monaten so gut Deutsch gelernt, dass er es in die neunte Klasse einer Wiesbadener Realschule geschafft hat. Er ist fleißig und macht in seinen Ferien Praktika. Aber der sensible Junge setzt sich stark unter Druck und leidet darunter, dass sich sein Asylverfahren so lange hin zieht. Seine Betreuerin, eine Sozialpädagogin, hilft ihm bei Behördengängen, wie der üblichen "erkennungsdienstlichen Behandlung" beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Und sie versucht, ihm eine Perspektive in Deutschland zu geben, um ihn so gut wie möglich von seinen Problemen abzulenken.
Abdifatah aus Somalia wurde mit 13 Jahren von seiner Mutter auf die Flucht geschickt. Er vertraut uns an, dass Al-Shabaab-Milizen vor seinen Augen seinen Vater ermordet haben. Seine Mutter lebt inzwischen mit den beiden kleinen Geschwistern in einem Flüchtlingslager in Kenia. Abdifatah ist gerade 16 geworden und kämpft mit Unterstützung einer Hamburger Anwältin für ein Wiedersehen mit der Familie. Aber dann kommt ein Brief von der Ausländerbehörde, der erst mal alle Hoffnung zunichte macht. Zuspruch erfährt er von einem pensionierten Lehrer, der auch sein privater Vormund geworden ist. Er macht Abdifatah immer wieder Mut - und spornt ihn an, weiter zu trainieren für seinen Traum von einer Fußball-Karriere beim HSV.
Warten und Hoffen
Yeshi ist aus Tibet geflohen. Ihre Mutter ist bei einer Demonstration gegen die chinesischen Machthaber spurlos verschwunden. Sie pflegte ihren Vater, bis er schließlich an den Folgen chinesischer Haft starb. Dann lebte sie ohne Eltern. Als Yeshi 16 ist, gibt ihr eine Freundin der Familie Geld für die Flucht in ein sicheres Land. Yeshi ist Buddhistin und möchte Krankenschwester werden. Eine "harmonische Beziehung zu anderen Menschen" ist ihr wichtig. Sie liebt alte Leute und geht liebevoll mit den Patienten in der Klinik um, in der sie ein Praktikum macht. In München besucht sie die "Schlauschule" für unbegleitete Flüchtlinge. Obwohl sie schon seit über 14 Monaten eine sechsstündige Anhörung beim BAMF in Karlsruhe hatte, weiß Yeshi immer noch nicht, ob sie bleiben darf.
37 Grad begleitet die Jugendlichen über einen Zeitraum von vier Monaten, dokumentiert ihr Leben im für sie so fremden Land, zeigt ihre Sorgen - und ihre Hoffnungen auf eine bessere Zukunft. Wie wird ihr langwieriges und kräftezehrendes Asylverfahren ausgehen?
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Themenschwerpunkt
Neue Heimat. Neue Zukunft
Angekommen: Erfolge und Hindernisse von Menschen auf dem langen Weg der Integration
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