Der große Teich (3)

St. Helena ist eine Insel im Südatlantik mit vulkanischem Ursprung. Politisch gehört sie zu den Übersee-Territorien des Vereinigten Königreichs. St. Helena verfügt über eine eigene Legislative, Exekutive und Judikative (unterliegt allerdings dem britischen Recht), oberster politischer Vertreter ist der Gouverneur in Vertretung ihrer Majestät der Queen, der in der Hauptstadt Jamestown residiert. Die Fläche der Insel beträgt etwa 122 Quadratkilometer (womit sie viereinhalbmal in den Bodensee passen würde), auf ihr leben laut der jüngsten Volkszählung von 2008 etwas über 4000 Menschen. Wirtschaftlich ist die Insel stark vom Mutterland abhängig; vom Gemüseanbau, der Rinder- und Schafzucht sowie dem Fischfang allein könnte die Inselbevölkerung nicht leben. St. Helena liegt fast 2000 Kilometer von Westafrika und über 3000 Kilometer von Südamerika entfernt, was sie in den Augen der Engländer zum idealen Verbannungsort für Napoleon werden ließ. Das Klima ist – trotz der tropischen Lage – mild und ausgeglichen. Die Durchschnittstemperatur liegt bei knapp 20 Grad, in den Sommermonaten Februar und März können aber durchaus auch 30 Grad erreicht werden. Noch ist die Insel nur per Schiff erreichbar, doch wird im Jahr 2015 nach gut drei Jahren Bauzeit mit der Eröffnung eines internationalen Flughafens gerechnet.

Homepage St. Helena

Wie St. Helena gehört auch Ascension zu den Übersee-Territorien des Vereinigten Königreichs. Weitere Parallele: Auch diese Insel ist vulkanischen Ursprungs und hat ihre eigene „Regierung“ mit einem Gouverneur an der Spitze. Der Portugiese Afonso de Albuquerque gab dem winzigen Eiland den Namen Ascensão, da er sie an Christi Himmelfahrt zum ersten Mal betreten hat. Später nannten sie die Engländer nach dem englischen Begriff für Christi Himmelfahrt Ascension. Zunächst nahm die Insel keine der Seemächte in Besitz. Erst als Napoleon auf die etwa 700 Seemeilen entfernte Insel St. Helena verbannt worden war, nahm die Royal Navy Ascension in Besitz – allerdings nicht als Insel sondern als „Steinfregatte“, um sie so der Kolonialverwaltung zu entziehen und unter militärischer Oberhoheit zu belassen. Die aufgrund ihrer vulkanischen Herkunft kahle Insel erblühte erst, nachdem Charles Darwin sie auf einer Forschungsreise besucht und beschlossen hat, auf ihr einen zweiten Garten Eden mit importierten Pflanzen zu erschaffen. Ab dem frühen 20. Jahrhundert erlangte Ascension zunehmend militärisches Gewicht: Zunächst im Ersten Weltkrieg als Standort von Funkanlagen, im Zweiten Weltkrieg als Überwachungsstation für Funksprüche und den U-Boot-Verkehr. Ab 1942 wuchs seine Bedeutung durch den neu erbauten Flughafen, der als Auftankstation für Militärflugzeuge genutzt wurde, da die Reichweite der damaligen Bomber nicht von Amerika bis Europa oder Afrika ausreichte. Während des Falklandkrieges diente die Insel als Basis für die Royal Navy auf ihrem Weg in die argentinischen Gewässer, und jüngst wurde bekannt, dass die NSA von hier aus die Telekommunikation in Südamerika überwacht (hat). Zurzeit leben etwa 900 Menschen auf der nur 91 Quadratkilometer großen Insel (entspricht ungefähr der Fläche von Mainz), die meisten von ihnen in der Hauptstadt Georgetown. Sie arbeiten alle entweder bei Naturschutzorganisationen oder für das Militär. Eine indigene Bevölkerung hat es auf Ascension nie gegeben. Wie die Flagge beweist, hat die Suppenschildkröte auf der Insel ein wichtiges Paarungs- und Eiablagegebiet gefunden. Sonst leben die Tiere im über 2000 Kilometer entfernten Brasilien.

Homepage Ascension

Dominica gehört zur Inselgruppe der Kleinen Antillen. Ihr Tier- und Pflanzenreichtum hat ihr auch den Beinamen „die Naturinsel“ eingebracht. Nachdem die Franzosen im 18. Jahrhundert die Insel erobert hatten, übernahmen die Briten sie 1805 als Kolonie, ab 1865 als Kronkolonie. Seit 1978 ist Dominica unabhängig. Wirtschaftlich ist die von knapp 73.000 Menschen bewohnte und 746 Quadratkilometer große Insel (Fläche vergleichbar mit Hamburg) in erster Linie vom Bananenanbau abhängig, der aber angesichts des Obst-Weltmarkts und regelmäßiger Zerstörungen durch Hurrikans keine sichere Grundlage bietet. Bislang konnte auch kein nennenswerter Tourismus etabliert werden. Dies liegt einerseits an den schroffen Steilküsten und fehlenden Sandstränden auf Dominica und andererseits, daran, dass die Insel immer noch nicht über einen internationalen Airport für große Flugzeuge verfügt. Versuche der Regierung Dominicas, mit Hilfe der EU insbesondere Öko-Tourismus-Projekte zu initiieren, sind bislang nur von wenig Erfolg gekrönt. Andererseits ist es vielleicht gerade diese Ruhe und die Beschaulichkeit auf der Karibik-Insel, die dazu geführt hat, dass Dominica in einem Punkt tatsächlich Weltspitze darstellt: In kaum einem anderen Land leben so viele hundertjährige und noch ältere Menschen.

Homepage Dominica

Die Färöer bestehen aus 18 Inseln, gelegen im Nordatlantik zwischen Island, Norwegen und den Britischen Inseln. Die ersten Bewohner der Inseln waren höchstwahrscheinlich Wikinger, die auf ihrem Weg nach Westen auf das Archipel stießen. Ab dem Mittelalter gehörte es zu Dänemark, womit sich auch die dänische Sprache gegenüber dem Färöischen durchsetzte. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts fand eine Rückbesinnung auf die eigene Kultur und Sprache statt – und damit der Kampf um Unabhängigkeit von Dänemark. Diese erreichten die Färinger allerdings erst 1948 und auch nicht komplett: So ist weiterhin die dänische Königin ihr Staatsoberhaupt. Formell eine „Nation innerhalb der Reichsgemeinschaft mit Dänemark“, gestaltet die Regierung in der Hauptstadt Tórshavn ihre Politik weitgehend autonom. So verweigerte die Inselgruppe im Gegensatz zum „Mutterland“ die Mitgliedschaft in der EU und kooperiert stattdessen mit Island und Grönland im Westnordischen Rat. Die Inseln sind nur dünn besiedelt: Auf einer Gesamtfläche von knapp 1.400 Quadratkilometern leben nicht einmal 50.000 Menschen. (Die Fläche entspricht etwa der des halben Saarlands, wo allerdings 20-mal mehr Menschen leben.) Wirtschaftlich bedeutend für die Färöer sind Fischfang und Fischzucht sowie im zunehmenden Maße der Tourismus. Außerdem scheinen die Färinger ein friedliebendes Volk zu sei. Sie haben keine Armee und die Kriminalitätsrate ist die geringste auf der Welt: Eine Untersuchung 2007 ergab, dass es auf den Inseln nur 15 Gefangene auf 100.000 Einwohner gab; also auf die tatsächliche Einwohnerzahl von knapp 50.000 bezogen, sollten zurzeit etwa 7 Personen in Färöer Gefängnissen sitzen.

Tourismusverband Färöer Inseln