Kein anderer Staat der Welt besitzt eine höhere Dichte an Vulkanen: In Japan gibt es 265 Feuerberge, von denen über 100 aktiv sind. Mehr als 6.800 Inseln haben ihre Existenz den Urkräften im Innern der Erde zu verdanken. Das Risiko eines verheerenden Ausbruchs ist hoch. Jederzeit kann in den zahlreichen Schloten glühende Lava aufsteigen und Leben vernichten. Nahezu täglich sind kleinere Erdbeben und vulkanische Eruptionen zu verzeichnen.
Vulkane unter Druck
Der Mount Aso auf der südlichsten Hauptinsel Kyushu ist einer der aktivsten Vulkane Japans. Alle paar Jahre spuckt er Lava aus, aber auch zwischen diesen Ausbrüchen kommt er nie ganz zur Ruhe - ständig rumort und donnert es in seinem Inneren. Die Luft in seiner Umgebung enthält viel Schwefeldioxid. Wenn ein bestimmter Grenzwert überschritten wird, gibt es in der Vulkanregion Giftgasalarm. Dann ist in der Kraterregion eine Atemschutzmaske lebensnotwendig. Unter der Caldera des Aso befindet sich ein gewaltiges Magmasystem voll von geschmolzenem Gestein: Hier entsteht Druck, der normalerweise nach oben entweicht wie durch ein Ventil. Gefährlich wird es, wenn dieses "Vulkanventil" verstopft. Dann steigt der Druck so lange, bis irgendwann der ganze Berg explodiert.
Von einer Caldera (spanisch für "Kessel") spricht man, wenn der Vulkan eine kesselförmige Struktur mit einem Durchmesser von mindestens 1,6 Kilometer besitzt. Sie kann auf zweierlei Arten entstehen: entweder wie ein Sprengtrichter durch eine explosive Eruption oder durch den Kollaps (Einsturz) oberflächennaher Magmakammern, die sich bei einem Ausbruch entleert haben.