- Was Fossil Ida über sich verrät (1/17)
58 Zentimeter lang und 47 Millionen Jahre alt ist dieses Fossil eines längst ausgestorbenen Primaten. Es wurde in der Grube Messel bei Darmstadt gefunden und zur Konservierung vom Ölschiefer in Polyesterharz umgebettet.
- Was Fossil Ida über sich verrät (2/17)
Aufgrund der Lagerung im Sediment ist das Fossil zwar plattgedrückt, aber noch zu 95 Prozent erhalten - doch welche Geheimnisse kann man ihm heute noch entlocken?
- Was Fossil Ida über sich verrät (3/17)
Auf den ersten Blick ähnelt es heutigen Lemuren. Ob das Tier wirklich mit diesen Halbaffen verwandt ist oder eher zu den Vorläufern der heutigen Affen und uns Menschen gehört, hat ein Wissenschaftler-Team untersucht.
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Zu diesem Team gehörten der Paläontologe Jörn Hurum (li.), der das Fossil für das Naturhistorische Museum in Oslo erwarb, und der Fossilexperte Jens Franzen vom Senckenberg Institut in Frankfurt.
- Was Fossil Ida über sich verrät (5/17)
Dem Tier fehlt der bei männlichen Primaten typische Penisknochen, das so genannte Baculum - wir haben es hier also mit einem Weibchen zu tun: Ida wurde sie von den Forschern getauft.
- Was Fossil Ida über sich verrät (6/17)
Idas Gesicht zeigt nicht mehr die typische Lemurenschnauze, sondern ist schon relativ steil und erinnert damit eher an ein Affengesicht. Auch die Augen sind nach vorne gerichtet, wodurch sie gut räumlich sehen konnte.
- Was Fossil Ida über sich verrät (7/17)
Die typische Greifhand mit dem gegenübergestellten Daumen ist ideal zum Klettern in den Bäumen. Die Hand verrät die Verwandtschaft mit heutigen Lemuren, mit Affen - und auch mit uns Menschen.
- Was Fossil Ida über sich verrät (8/17)
Die typischen Putzkralle, wie sie alle Lemuren haben, fehlt bei Ida. Dieser Zehentyp ist bei den Halbaffen wie eine Kralle gestaltet und dient ihnen unter anderem zur Fellpflege.
- Was Fossil Ida über sich verrät (9/17)
Stattdessen hat das Fossil an allen fünf Finger flache Nägel, wie man es von Affen und Menschen kennt. Ein Hinweis darauf, dass Ida kein einfacher Lemur ist.
- Was Fossil Ida über sich verrät (10/17)
Im Magen des Fossils konnten die Forscher Idas letzte Mahlzeit analysieren: Reste von Samen, Früchten und Blättern.
- Was Fossil Ida über sich verrät (11/17)
Auch die Zähne des Tieres weisen auf einen typischen Pflanzenfresser hin. Mithilfe einer speziellen Computer-Tomographie konnten Idas Zähne dreidimensional dargestellt werden, ohne das Fossil zu beschädigen.
- Was Fossil Ida über sich verrät (12/17)
Es finden sich zum Beispiel im Gebiss schon moderne Merkmale: Die Schneidezähne stehen senkrecht, bei Lemuren ragen sie schräg nach vorne. Auch die vorderen Backenzähne sind bereits in der Größe reduziert.
- Was Fossil Ida über sich verrät (13/17)
Dem Fossil fehlt auch der für Lemuren bis heute typische "Zahnkamm", eine Reihe verwachsener Zähne im Unterkiefer, wie sie bei diesem betäubten Tier zu sehen sind.
- Was Fossil Ida über sich verrät (14/17)
Die Untersuchung der Zähne brachte noch etwas ganz anderes ans Tageslicht: Einige Zähne waren doppelt angelegt, ein Hinweis auf das Alter des Tieres. Ida war kurz vor dem Gebisswechsel, wie er auch bei Menschenkindern stattfindet. Ida war also eine Jugendliche und nicht einmal ein Jahr alt.
- Was Fossil Ida über sich verrät (15/17)
Auch Idas Sprungbein-Knochen im Fuß, der Talus, ist eher affenähnlich und nicht typisch für Lemuren. Und noch eine Begebenheit kam ebenfalls bei der Analyse von Idas Knochen ans Licht ...
- Was Fossil Ida über sich verrät (16/17)
... das Handgelenk war - vermutlich nach einem Sturz - gebrochen und nur schlecht verheilt. Wahrscheinlich konnte Ida danach nicht mehr gut in den Bäumen klettern.
- Was Fossil Ida über sich verrät (17/17)
Nach all ihren Beobachtungen haben die Forscher dem Tier den wissenschaftlichen Namen "Darwinius masillae" gegeben und der ausgestorbenen Primatenfamilie Notharctidae zugeordnet. Möglicherweise eine Vorläufergruppe der heutigen Affen.