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Verwüstet, zerstört, entrechtet: Das Novemberpogrom 1938

"ZDF-History: Verwüstet, zerstört, entrechtet: Das Novemberpogrom 1938": Auf Bauch liegender erwachsener Mann mit Hut wird von einem über ihm stehenden SA-Mann in Uniform angebrüllt. (Szenenfoto aus Dokumentation).

Die Pogrome gegen deutsche Juden vor 80 Jahren waren geprägt von Hass und Gewalt. Wie war ein solcher Zivilisationsbruch möglich? Was trieb die Täter - aus der Mitte der Gesellschaft - an?

Datum:
20.01.2020
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Tausende verwüsteter Geschäfte und niedergebrannter Synagogen, Hunderte Tote, Auftakt für die Zerstörung des jüdischen Lebens in Deutschland: "ZDF-History" erzählt den Exzess der Gewalt im November 1938 aus der unmittelbaren Sicht von Betroffenen und Augenzeugen.

Der Schauspieler Günter Lamprecht, legendär als Hauptdarsteller in "Berlin Alexanderplatz" und "Tatort"-Kommissar, geriet als achtjähriger Schüler in Berlin selbst in den Strudel der Ereignisse. Er war Sohn eines überzeugten SA-Mannes. Ein Schulfreund stiftete ihn an, mit ihm das Geschäft eines Tabakhändlers in der Nachbarschaft zu plündern. Erst nach dem Krieg realisierte Lamprecht, in welch verkehrter Welt er aufwuchs, und scheut sich heute nicht, dazu auch öffentlich Stellung zu beziehen.

Der bekannte Filmemacher Georg Stefan Troller erzählt, wie seine behütete Welt als 17-jähriger jüdischer Schüler in Wien völlig aus den Fugen geriet. Sein Vater wurde verschleppt, die Wohnung von Nachbarn ausgeräumt. Kurz darauf war Troller zur Flucht gezwungen. "Alles war auf einmal infrage gestellt", erinnert er sich heute, "was man lebenslang für selbstverständlich gehalten hatte."

Mit den Novemberpogromen vor 80 Jahren, später zynisch zur "Reichskristallnacht" verharmlost, eröffneten die nationalsozialistischen Machthaber nach einem tödlichen Attentat auf einen deutschen Gesandten in Paris die Menschenjagd auf die zuvor schon entrechtete jüdische Minderheit. Eine bis dahin unvorstellbare Woge der Zerstörung, Brandstiftung, Plünderung bis hin zum Totschlag offenbarte den menschenverachtenden Charakter des Unrechtsregimes. Die Internierung von 30 000 jüdischen Männern in Konzentrationslagern zielte auf die systematische Vertreibung der deutschen Juden aus dem Land ab.

Offene Zustimmung erntete das Regime nur gelegentlich, manche Nachbarn beteiligten sich allerdings an Plünderungen und Beutezügen. Die meisten Mitläufer reagierten teilnahmslos und untätig. Offener Widerspruch blieb die bemerkenswerte Ausnahme. Teils noch unveröffentlichte Filmfunde, etwa aus Speyer oder Esslingen, belegen, wie die Ausgrenzung der jüdischen Mitbürger damals im ganzen Land, am helllichten Tag, vor aller Augen geschah.

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