Sie fühlen sich von Berater*innen über den Tisch gezogen, verzweifeln an komplexen und bürokratischen Riester-Verträgen. Was bleibt, ist Frust und Wut auf verpasste politische Reformen. Ist die Riester-Rente noch zu retten?
Eine widersprüchliche Bilanz
In der Dokumentation kommen Menschen zu Wort, die auf Riester gesetzt haben. Der Rentner in spe, der in zwei Jahren in den Ruhestand geht, und die junge Familie, die noch gut 30 Jahre Arbeit vor sich hat. Beide blicken ernüchtert auf ihre Riester-Verträge. Laufende Kosten verschlingen horrende Summen, und an eine gute monatliche Rente ist nicht zu denken. "Für mich ist die Riester-Rente gescheitert. Leider hat man keine andere Chance, als sein mühsam angespartes Kapital den Banken und Versicherungen zu schenken", zieht der 63-jährige Manfred Siebert Bilanz.
Alleinerziehende und Geringverdiener*innen scheinen auf den ersten Blick von den staatlichen Zulagen noch am ehesten zu profitieren. Aber ist das tatsächlich so? Verbraucherschützer*innen kritisieren: "Das sind quasi Steuergelder und hat nichts mit tollen Angeboten der Versicherer zu tun", sagt Axel Kleinlein vom Bund der Versicherten.
Für Dorothea Mohn vom Bundesverband der Verbraucherzentrale ist die Riester-Rente "ein ziemliches Geschenk an die Finanzindustrie". Selbst Namensgeber Walter Riester fordert die Politik und Finanzwirtschaft zum Handeln auf.
Nach zwei Jahrzehnten stellt die Dokumentation die Riester-Rente auf den Prüfstand: Wer hat vom Riestern profitiert? Hat das Modell ausgedient? Können Reformen die staatlich geförderte Altersvorsorge noch auf sichere Füße stellen? Am Ende muss sich sparen wieder lohnen und mehr Rente aufs Konto bringen, sonst steht die Riester-Rente vor dem Aus.