Der Chef eines Familienclans saß in Polen bereits wegen Betrugs in Untersuchungshaft, kam aber wieder frei. Im Frühjahr 2017 wurde Arkadiusz L. erneut von der polnischen Polizei festgenommen und wartet hier auf seinen Prozess.
Zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Films gehen alle Beteiligten - auch die Polizei in Deutschland - davon aus, dass es diesmal zu einer Verurteilung kommen wird. Aber der Enkeltrick lebt weiter - mittlerweile auch ohne seinen Erfinder, so die Erfahrung der deutschen Polizei. "
"Hallo, ich bin's!"
Und so funktioniert der Enkeltrick: Die Täter suchen in alten Telefon-CDs nach alt klingenden Vornamen und rufen ihre potentiellen Opfer an. Der Trick funktioniert nur im Team, jeder hat eine feste Rolle: Der Anrufer (sitzt meist in Polen) spricht akzentfrei deutsch, und die Gespräche beginnen immer gleich: "Hallo, ich bin's. Rate mal, wer hier ist!"
Beißt das Opfer an, informiert der Anrufer den Logistiker. Der checkt online die Lage am Tatort: Wo wohnt das Opfer? Wo ist die nächste Bank? Dann instruiert der Anrufer das Abholer-Team, das aus drei Personen besteht: Der Fahrer bringt seine Komplizen zum Opfer. Der Observant beobachtet das Geschehen, checkt ab, ob das Opfer vielleicht die Polizei alarmiert hat. Der Abholer spielt die Vertrauensperson des mutmaßlichen Verwandten oder Bekannten. Er kassiert ab und verschwindet auf Nimmerwiedersehen mit dem Geld.
Seit fast 20 Jahren angewendet
Seit fast 20 Jahren gibt es den Enkeltrick, und seit fast 20 Jahren ermittelt auch die deutsche Polizei gegen die organisierte Kriminalität am Telefon.