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Leistung zum Nulltarif? – Vom Wert der Sorge für andere

Spätestens seit der Coronapandemie wird heiß diskutiert: Wessen Arbeit ist systemrelevant? Wer hält den Laden am Laufen? Ist es zeitgemäß, nur bezahlte Tätigkeiten als Leistung zu definieren?

Videolänge:
43 min
Datum:
10.03.2022
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 02.04.2024

Gerade die Sorge für andere Menschen und die Hausarbeit bleiben dabei außen vor.
Inzwischen entstehen Konzepte, ehrenamtliche Care-Arbeit auf Zeitkonten gutzuschreiben. Dazu mehren sich Arbeitsmodelle zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf.

Innovative Arbeitsmodelle und "Equal Care Day"

Beispiel Ludwigshafen: Bei der BASF werden viele Führungspositionen inzwischen auch als Jobsharing-fähig ausgeschrieben. Vorreiter waren Saskia Sporys und Daniel Zirnig, die sich gemeinsam um die Teamleitung von weltweit verstreut arbeitenden Produktmanagern bewarben. Sie bekamen den Job und arbeiten nun jeweils 60 Prozent, um auch genügend Zeit für die betreuenden Aufgaben innerhalb ihrer jungen Familien zu haben.

Für dieses Ziel steht auch der "Equal Care Day". Er will eine gerechtere Verteilung der Sorge-Arbeit ins öffentliche Bewusstsein rücken. Die Initiatoren Almut Schnerring und Sascha Verlan leben und arbeiten gemeinsam, sie haben drei Kinder. In ihren Büchern legen sie dar, wie Kinder noch heute Geschlechterklischees erlernen, die später die Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit bestimmen.

Zeitvermögen für eigene Altersvorsorge

Dass es gerade für die Anerkennung von Sorgearbeit auch andere Modelle gibt als die Bezahlung, zeigt das Sozialunternehmen "Zeitpolster" aus Vorarlberg in Österreich. Die Rentnerin Heidi Ludescher kümmert sich in ihrer Freizeit um zwei behinderte Jungs, wenn deren alleinerziehende Mutter arbeiten muss. Die Stunden, die sie mit den beiden verbringt, bekommt sie gutgeschrieben - für später, wenn sie selbst auf Hilfe angewiesen ist.

Noelia Menchon und Jürg Weibel stehen an den Seiten eines Plakats der Stiftung "Zeitvorsorge" an der Wand.
Noelia Menchon und Jürg Weibel entwickelten, koordinieren und leiten die Stiftung "Zeitvorsorge" in St. Gallen.
Quelle: ZDF/Sabine Jainski

Ein Generationenvertrag, der Schule macht. Das Konzept hat inzwischen landesweite Ableger und zudem Nachahmer in der Schweiz gefunden: In St. Gallen hat die Stadt die "Stiftung Zeitvorsorge" gegründet. Die Freiwilligen können 750 Stunden ansparen. Dieses Zeitvermögen garantiert die Stadt St. Gallen. Es sind Modelle zwischen Ehrenamt und bezahlter Tätigkeit. Die Freiwilligen werden honoriert, aber nicht mit Geld bezahlt. Trotzdem können sie damit eine Ergänzung zur eigenen Altersvorsorge aufbauen: Sie schaffen gemeinsam ein Netzwerk, das sie auch im Alter tragen wird.

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