Als Anfang 2020 die ersten Meldungen über Corona aufkamen, waren viele noch sehr gelassen. Nur wenige konnten sich vorstellen, was auf die Menschen zukommen wird. Tausende Tote, geschlossene Geschäfte, verwaiste Innenstädte - ein Land im Ausnahmezustand.
Krankenhaus Bethel in Berlin. Oberarzt Dr. Hans Weigeldt beschlich schon zu Beginn der Pandemie ein ungutes Gefühl. "Ich müsste lügen, wenn ich sagte, dass ich keine Angst hätte. Ich habe Angst, dass wir es nicht packen." In den ersten Monaten blieb das große Chaos zum Glück jedoch aus. Nur jetzt, in der zweiten Welle, erleben die Mitarbeiter des Berliner Krankenhauses weitaus mehr Stress. Immer mehr Patienten mit schweren Symptomen werden eingeliefert. Fast ein Jahr lang haben ZDF-Reporter die Ärzte und Pflegekräfte in dem Krankenhaus begleitet.
In Bad Oeynhausen arbeitet Stephan Gneuß. Er ist Geschäftsführer in einer Firma, die Maschinen und Anlagen für das Recycling von Kunststoffen herstellt. Nach dem ersten Shutdown Anfang des Jahres war er sich sicher, einen zweiten werde es nicht geben. Das halte die Wirtschaft nicht aus, sagt er: "Das ist eine katastrophale Situation zum Planen, es ist zum Heulen."
Unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie leidet auch das Unternehmen von Guido Bungart. In Köln ist er mit seinem Kompagnon Jens Ponke Geschäftsführer eines Hostels mit Bar und Restaurant. Sie mussten im vergangenen Jahr immer wieder ihr Geschäft schließen, klagt er, und blickt auf ein schwieriges Jahr zurück: "Es ist ein Tanz am Abgrund gewesen. Gefühlt hat das sicherlich fünf oder zehn Jahre Lebensenergie geraubt."
Wie reagieren Menschen, die plötzlich mit solch gigantischen Herausforderungen konfrontiert sind? Wie bewältigen sie ihre Ängste jenseits von politischen Debatten? Das ZDF begleitet diese Menschen – lässt sie zu Wort kommen und verfolgt ihren Weg durch eine schwierige Zeit.
Stab
- Kamera - Klaus Sturm