"Bella Germania" erzählt eine deutsch-italienische Familiengeschichte über mehrere Generationen - vom deutschen Wirtschaftswunder bis in die Gegenwart. Das Leben der jungen Modedesignerin Julia erfährt eine jähe Wende, als plötzlich ein älterer Herr vor ihr steht und sich als ihr leiblicher Großvater vorstellt. Er hofft durch Julia auf Kontakt zu seinem Sohn Vincenzo, Julias Vater, den sie selbst schon lange für tot hält. Julia macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln und taucht dabei tief ein in eine Geschichte, die sie in die Zwänge der Nachkriegszeit Italiens führt - und auf die Spuren einer mutigen, sanften Rebellin: ihrer Großmutter Giulietta.
Eine deutsch-italienische Familiengeschichte
Quelle: ZDF/Walter Wehner
Giuliettas Leben ist geprägt von einer heimlichen Liebe: In den 50er Jahren verliebt sich der deutsche Fahrzeugingenieur Alexander während einer Dienstreise in Turin in sie, aus der einzigen gemeinsamen Liebesnacht geht ein Sohn hervor, Vincenzo. Die Liebe der beiden hat jedoch keine Zukunft und Alexander kehrt nach Deutschland zurück, während Giulietta in Italien ihren Verlobten Enzo heiratet. Doch die Ehe ist nicht glücklich und durch ihre Sehnsucht nach Alexander wird Deutschland selbst zum Sehnsuchtsort für Giulietta, zur Verheißung für ein selbstbestimmteres Leben für sie und ihren Sohn. Als sie sich entschließt, den Schritt nach Deutschland zu wagen und zu ihrem Bruder Giovanni zu ziehen ahnt sie nicht, wie schicksalhaft ihre Entscheidung ist.
Das Phänomen Familie unter dem Brennglas
In dem dreiteiligen Epos erzählt Autor Daniel Speck die Geschichte zweier Frauen in einem spannungsvollen Gegensatz, so die betreuenden ZDF-Redakteure Beate Bramstedt und Alexander Bickel: Hier die selbstständig wirkende Julia - dargestellt von Natalie Belitski -, die in der modernen Demokratie des 21. Jahrhundert mit allen Freiheiten ausgestattet ist. Dort ihre Großmutter Giulietta – dargestellt von Silvia Busuioc – in den Zwängen der Nachkriegsgesellschaft, die im traditionellen Italien noch viel strenger waren als im wirtschaftlich wieder aufstrebenden Deutschland. Als Familienepos fokussiert "Bella Germania" das Phänomen "Clash of Cultures" aber nicht als Momentaufnahme, sondern im Wandel der Zeit: Der Dreiteiler fragt, wann Menschen sich zuhause fühlen können, und beschreibt die familiäre Gemeinschaft als einen Ort der Heimat. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Thema Familie, der Entwurzelung die ein junger Mensch erfährt, wenn ihm der Vater vorenthalten wird, so die Redakteure. Julia leidet darunter genauso wie Vincenzo.
Quelle: ZDF und Walter Wehner
Teil 1: Bella Germania L'amore - die Liebe | 10. März 2019 So 20:15 Uhr im ZDF | |
Teil 2: Bella Germania Il destino - das Schicksal | 11. März 2019 Mo 20:15 Uhr im ZDF | |
Teil 3: Bella Germania Il segreto - das Geheimnis | 13. März 2019 Mi 20:15 Uhr im ZDF | |
Bella Germania - Die Dokumentation | 10. März 2019 So 21:45 Uhr im ZDF |
"Die Seele geöffnet" - Zitate der Schauspieler und Macher
Der Inhalt
Die große Präsentation ihrer ersten eigenen Kollektion hat die junge Modedesignerin Julia Becker (Natalia Belitski) vor Aufregung gerade verpatzt. Noch am Laufsteg tritt unvermittelt ein älterer Herr in ihr Leben: Alexander (Joachim Bißmeier), der sich zu ihrem Erstaunen als ihr Großvater vorstellt. Er hofft, Kontakt zu seinem Sohn Vincenzo zu bekommen, Julias Vater. Doch sie glaubte bislang, ihr Vater sei schon lange nicht mehr am Leben. Für Julia wird die Begegnung mit Alexander zu einer Zäsur ihres Lebens. Ihr eröffnet sich plötzlich die Geschichte einer Familie, von deren Existenz sie bislang nichts wusste:
Quelle: ZDF und Walter Wehner Munich Germany
Fahrzeugingenieur Alexander (Christoph Letkowski) verliebt sich in den 50er Jahren als junger Mann auf einer Dienstreise in Mailand unsterblich in die junge Dolmetscherin Giulietta (Silvia Busuioc), Julias Großmutter. Aus einer einzigen Liebesnacht entsteht Vincenzo. Doch Giulietta beugte sich dem Druck ihrer Familie und heiratete ihren Verlobten, den Automechaniker Enzo Marconi (Deniz Arora), als dessen Sohn Vincenzo aufwachsen sollte. Ihre Sehnsucht nach Alexander liegt wie ein Schatten über ihrer Ehe, sie wird mit Enzo nicht glücklich. 1968 zieht Giulietta nach einer tiefen Ehekrise zu ihrem Bruder Giovanni (Denis Moschitto) nach München.
Quelle: ZDF und Walter Wehner
Auch wenn sich der vermeintliche Wohlstand, zu dem es ihr Bruder als Gastarbeiter gebracht haben will, als Schwindelei herausstellt, wird Deutschland für Giulietta zu einem Land der Hoffnung: Wie auch ihre Enkelin viele Jahre später, entwirft und schneidert Giulietta Kleider und träumt davon, daraus einen Beruf zu machen. Doch ihre große Liebe Alexander muss sie sich aus dem Kopf schlagen. Er ist inzwischen verheiratet und hat eine eigene kleine Familie. Umso mehr Energie setzt Giulietta darauf, eigenständig ein neues Leben zu beginnen. Mit ihrem Bruder baut sie einen italienischen Feinkostladen auf und versucht, mit ihrer Mode, Geld zu verdienen. Als eine schicksalhafte Begegnung Alexander und Giulietta erneut zusammenführt, beginnt er, um Giulietta zu kämpfen. Eine Fahrt nach Venedig soll endlich der Beginn ihres künftigen gemeinsamen Lebens werden. Dort kommen sie jedoch nie an: Ein tragischer Autounfall reißt Giulietta in den Tod, während Alexander knapp überlebt.
Enzo, der Giulietta nach Deutschland gefolgt ist, wird verdächtigt, den Wagen manipuliert zu haben, um seinen Widersacher aus dem Weg zu räumen. Beweisen kann man Enzo die Tat nicht: Er wird freigesprochen. Doch Vincenzo verliert durch den Tod der Mutter und die Wahrheit über seinen leiblichen Vater den Boden unter den Füßen. Es sind die frühen 70er Jahre, und als inzwischen junger Mann gerät Vincenzo (Kostja Ullmann) in die Sympathisantenszene des Linksterrorismus. Dort lernt er Tanja Becker (Marleen Lohse) kennen, Studentin und angehende politische Journalistin. Vincenzo und Tanja stehlen Alexanders Luxuswagen und fliehen nach Sizilien, in die Heimat seiner italienischen Familie. Doch das leidenschaftliche Liebesglück der beiden währt nicht lange. Tanja erträgt das süditalienische Idyll nicht und fährt zurück nach Deutschland. Sie ahnt nicht, dass sie schwanger ist – schwanger mit Julia.
Quelle: ZDF/Walter Wehner
In der Gegenwart macht sich Julia gemeinsam mit ihrem Großonkel Giovanni auf nach Turin, wo Vincenzo (Stefan Kurt) inzwischen lebt. Sie will endlich den Schlussstein für das Rätsel um ihre eigenen Wurzeln finden, und lüftet das Geheimnis, das ihre Familie nach sieben Jahrzehnten noch immer nicht loslässt.