Inhalt
Der Hausbuchverwalter entdeckt zufällig die Flucht-Utensilien und will Manuela und Martin anzeigen. Bei der Auseinandersetzung mit den beiden wird er unter unglücklichen Umständen getötet. Martin wird wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
Er erlebt den Mauerfall im Gefängnis. Nach der Wiedervereinigung wird der Fall überprüft. Das Urteil wird von Mord auf Totschlag umgeändert, die Strafe von lebenslänglich auf elf Jahre verkürzt. 2001 hat Martin seine Strafe verbüßt. Er verlässt die Justizvollzugsanstalt Brandenburg. In seiner Tasche seine einzige Habe: ein blauer DDR-Personalausweis, DDR-Geld und DDR-Führerschein.
Völlig ratlos und desorientiert besucht er auch seine Frau Manuela. Es bestätigt sich, was er schon lange geahnt hat: Sein elfjähriger Sohn Rokko weiß nicht einmal, dass Martin sein leiblicher Vater ist, und Manuela hat mittlerweile einen neuen Lebenspartner aus dem Westen. Für Rokko ist Martin ein Fremder. Manuela fühlt sich aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit wieder zu Martin hingezogen, doch ihr neuer Partner Wolfgang versucht, jeglichen Kontakt zu unterbinden. Für ihn ist Martin ein Verbrecher.
Auf der Suche nach Bekanntem irrt Martin weiter durch ein ihm immer fremder erscheinendes Berlin. Auf seiner Odyssee begegnet er den unterschiedlichsten Typen: Gewinnern und Verlierern der Einheit. So schnell wie möglich möchte er auf eigenen Füßen stehen und macht sich auf die Suche nach Arbeit. Doch mit seiner Vorstrafe scheint das schier unmöglich. Martin möchte Manuela, seinem Sohn und sich selbst zeigen, dass er kein Versager ist. Nächtelang büffelt er für einen Taxischein. Am Prüfungstag wird ihm aber mitgeteilt, dass er wegen seines polizeilichen Führungszeugnisses nicht zur Prüfung zugelassen ist.
All seine Hoffnungen auf eine bessere Zukunft zerplatzen in diesem Moment wie Seifenblasen. Erneut wird Martin in kriminelle Machenschaften verwickelt und unschuldig verhaftet. Seine unerschütterliche Lebenskraft scheint gebrochen. Nur Manuela und Rokko sind fest von Martins Unschuld überzeugt.
"Berlin is in Germany" erschien im selben Jahr wie "Good Bye, Lenin!" und gehört zu den wichtigen deutschen Nach-Wende-Filmen.
Erklärung "Hausbuchverwalter":
In der DDR gab es Hausbuchverwalter. Sie hatten zum Beispiel zu registrieren, wann die Mitbewohner Besuche empfingen, woher diese kamen und was sich sonst noch verwerten ließ.
Der Film wurde unter anderem mit folgenden Preisen ausgezeichnet:
Internationale Filmfestspiele Berlin 2001:
PanoramaPublikumsPreis für Hannes Stöhr
Preis der deutschen Filmkritik 2001 in der Kategorie Bester Schauspieler für Jörg Schüttauf
Deutscher Kritikerpreis 2002 in der Kategorie Bester Film
New Faces Award 2002 für Hannes Stöhr in der Kategorie Beste Regie
Studio Hamburg Nachwuchspreis 2001 für Hannes Stöhr
Darsteller
- Martin Schulz - Jörg Schüttauf
- Manuela Schulz - Julia Jäger
- Peter - Tom Jahn
- Victor - Valentin Platareanu
- Ludmilla - Edita Malovcic
- Wolfgang - Robert Lohr
- Rokko - Robin Becker
- Enrique - Oscar Martinez
- Bewährungshelferin - Carmen-Maja Antoni
- und andere -
Stab
- Regie - Hannes Stöhr
- Autor - Hannes Stöhr
- Kamera - Florian Hoffmeister
- Schnitt - Anne Fabini
- Musik - Florian Appl