Bei Pierre Byland ließ er sich zum Clown ausbilden. Mit Rollen in Kino-Hits wie "Schtonk", "Kleine Haie" und "Der bewegte Mann" avancierte Armin Rohde Anfang der 90er Jahre zu einem der bekanntesten deutschen Schauspieler. Armin Rohde war bis heute in fast 100 Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen. Das ZDF-Publikum kennt ihn seit 2003 in der durchgehenden Rolle des Kommissars Erich Bo Erichsen in der Reihe "Nachtschicht".
Durchbruch mit "Bierchen"
Als eines von vier Kindern eines Berg- und Fabrikarbeiters 1955 in Gladbeck geboren, beendete Armin Rohde seine Schullaufbahn vorzeitig: Da er sein schauspielerisches Talent damals im Unterricht als "Pausenclown" zu offensichtlich zur Schau gestellt hatte, wurde er von der Schule verwiesen. Seiner Neigung entsprechend machte er in Frankreich eine Clownausbildung und bewarb sich, nach Zwischenstationen als Fabrikarbeiter, Reiseleiter und Postsortierer, schließlich erfolgreich um eine Schauspielausbildung an der Folkwang-Schule in Essen. Nach seiner Ausbildung wurde er am Theater in Bielefeld engagiert (1984 bis 1986) und gehörte anschließend zum festen Ensemble des Schauspielhauses Bochum (1987 bis 1995), wo er vorwiegend klassische Rollen spielte. Mit "Oedipus" von Sophokles wurde er 1993 als erster Schauspieler in einem Solo-Stück zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Auszeichnungen als Charakterdarsteller
Seit 1991 wirkte er in zahlreichen Kinoproduktionen mit. Sein Debüt im Kino gab er 1992 in Helmut Dietls "Schtonk!". Er spielte den Soldaten am Anfang des Films, der seinem Vorgesetzen meldet: "Der Führer brennt nicht!". Im selben Jahr sah man Rohde in der Rolle des "Bierchen" in Sönke Wortmanns "Kleine Haie" (1992). Durch die Darstellung des "Bierchen" in "Kleine Haie" bekannt geworden, wurde zunächst das Image als raubeiniger, aber sympathischer "Prolo" mit Goldkettchen und Lederkluft zu Armin Rohdes Markenzeichen. Auch in Sönke Wortmanns Universitäts-Satire "Der Campus" (1997) mimte er einen großschnäuzigen Proleten.Zunehmend konnte er in der Folge aber auch seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen: In "Rossini" (1997) war er als Chirurg zu sehen, in "Lola rennt" (1998) als Aufzugwärter. Auch im Fernsehen übernahm er seit Ende der 90er Jahre tragende Rollen und wurde im Jahr 2000 für seine Leistungen als bester Charakterschauspieler mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.
Nach zahlreichen Fernsehfilmen wie "Gefährliche Freundin" von Hermine Huntgeburth (1996), "Das Gelbe vom Ei" von Lars Becker (1998) und der "Pommery"-Reihe des ZDF von Manfred Stelzer erhielt er 2003 den Bambi als "Bester Darsteller" in der Produktion "Das Wunder von Lengede", mit dem er 2003 im Fernsehen für Furore sorgte. Im darauffolgenden Jahr erhielt er sogar den "Grimme-Preis".
Größenwahn und Lampenfieber
Darüber hinaus war die ZDF-Produktion "Schade um das schöne Geld" (2009) für den Deutschen Comedypreis 2009 nominiert. Neben der Schauspielerei hat Armin Rohde 2009 sein erstes Buch veröffentlicht. In "Größenwahn und Lampenfieber" lüftet er die Wahrheit über das Leben eines Schauspielers. Im Januar 2010 wurde Armin Rohde in München mit dem DIVA Award als Schauspieler des Jahres geehrt. Im September des gleichen Jahres war er im Kino in "Jud Süß - Film ohne Gewissen" zu sehen, worin es um die Entstehung des gleichnamigen antisemitischen Propagandafilms geht. Im gleichen Jahr spielte er den Mathelehrer Rumpelstilzchen in dem Kinofilm "Freche Mädchen 2".
Neben der Schauspielerei betätigt sich Armin Rohde auch als Schriftsteller. Im Herbst 2009 wurde seine Autobiografie "Größenwahn und Lampenfieber" veröffentlicht.
Auszeichnungen - eine Auswahl:
- 2000 Goldene Kamera als Bester Charakterschauspieler
- 2003 Jupiter für Bester Darsteller, Kinofilm
- 2003 Bambi als Bester Darsteller für "Das Wunder von Lengede"
- 2004 Adolf-Grimme-Preis für alle Hauptdarsteller in "Das Wunder von Lengede" und als Bester Darsteller in "Dienstreise"
- 2010 DIVA-Award-Schauspieler des Jahres