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Figuren rund um Rottmann

Fragen an die Schauspieler Heikko Deutschmann, Elke Winkens, Elyas M'Barek, Sönke Möhring und Meret Becker

Regisseur und Autor Mark Schlichter besetzte die Rollen zu 90 Prozent mit seinen Wunschkandidaten, die er bereits kennt und schätzt. Heikko Deutschmann, Elke Winkens, Elyas M'Barek, Sönke Möhring und Meret Becker spielen die Menschen, die das Vertrauen des Protagonisten Rottman (gespielt von Heino Ferch) auf eine schwere Probe stellen. Die Schauspieler sprechen über ihre Figuren und die Geschichte.

Die Polizisten der Sondereinheit.
Die Polizisten der Sondereinheit.
Quelle: ZDF und Oliver Vaccaro


ZDF: Was hat Sie gereizt, bei "Rottmann schlägt zurück" mitzuspielen?

Heikko Deutschmann: Buch, Regie, Kollegen und Rolle.

Sönke Möhring: Die Story: Ein SEK-Team zu haben, bei dem man nicht genau weiß, wer der Maulwurf ist bzw. wo er sitzt. Zudem war das Buch von Mark Schlichter schwungvoll und einfach mal anders.

Elyas M'Barek: Ich fand das Buch auf Anhieb außergewöhnlich spannend und habe mich darauf gefreut, erneut mit Mark Schlichter zu arbeiten, den ich für einen sehr genauen und guten Regisseur halte.

Elke Winkens: Meine Agentinnen erzählten mir beim Filmfest München von der Anfrage für einen Mark Schlichter-Film. Mein erster Gedanke: Hoffentlich ist die Rolle gut, denn mit Mark Schlichter wollte ich schon immer arbeiten. Dann war die Rolle auch noch richtig klasse. Ein Geschenk, diese Arbeit.

Meret Becker: Es ging mir um die Zusammenarbeit mit Mark Schlichter und Heino Ferch. Beide kenne ich seit vielen Jahren aus verschiedenen gemeinsamen Arbeiten und beide schätze ich sehr. Ich habe mich aber auch sehr gefreut, David Schlichter (Anmerkung: spielte Rottmanns 14jährigen Sohn) wiederzusehen, mit dem ich bei Dani Levy gedreht habe.



ZDF: Was mögen Sie an der Figur, die Sie gespielt haben und was nicht?

Heikko Deutschmann (spielt Wolfgang Zacher, SEK-Kollege und Freund von Rottmann): Die verzweifelte Lage, in die Menschen sich und andere manövrieren können.

Elke Winkens (spielt Rottmanns Ehefrau Corinna): Ich mag die Corinna, die ich in "Rottmann schlägt zurück" spiele, durch und durch. Ich persönlich bewundere diese Art von Frauen für ihre Klarheit, Sensibilität und ihr Mitgefühl.

Elyas M'Barek (spielt Deniz Öktay, SEK-Kollege und Freund von Rottmann): Ich mochte an meiner Figur Deniz, dass er loyal und ehrlich ist. Er hält als einziger aus der Truppe zu seinem Freund Rottmann. Auf der anderen Seite fand ich ihn manchmal zu schwach und stolprig, er ließ sich für meinen Geschmack einfach zu oft überwältigen und in Fallen locken.

Sönke Möhring (spielt Sven Ewert, SEK-Kollege und Freund von Rottmann): Sven ist ein wenig geheimnisvoll und bis zum Schluss vermutet man, er sei das Leck im Team.

Meret Becker (spielt Barfrau Nina, alte Freundin von Rottmann): Ich wollte die Figur erst nicht spielen. Ich habe keinen Anlass gesehen, mich zu besetzen. Aber durch die Umgebung, das Schwulenmilieu, kam mir dann die Idee, die Rolle burschikoser anzulegen, was Sinn machte. Die Zusammenarbeit mit dem Kostüm hat dabei sehr viel Spaß gemacht und war eine tolle Hilfe.



ZDF: Für wie realitätsnah halten sie die Story rund um Rottmann?

Meret Becker: Ich weiß nicht... Bei "Die Sieger" von Dominik Graf hatte ich mal mit Ex-SEK-Leuten zu tun. Eine komische Mischung aus biederem Reihenhausmilieu und Kriegsspiel, nur ist es eben doch kein Spiel. Sehr fremd. Ich habe "Rottmann schlägt zurück" aber eher als eine Art Western betrachtet. Sehr viel männliches Gehabe in beiden Fällen.

Elyas M'Barek: In erster Linie sind Filme ja immer Fiktion. Allerdings halte ich es für durchaus realistisch, dass sich die Welt schnell gegen einen verschwören und man auch als Unschuldiger zwischen die Fronten geraten kann.

Elke Winkens: Die Story halte ich für sehr realistisch und wahrscheinlich. Wenn man als Polizist dauernd mit Kriminalität zu tun hat, ist die Versuchung, die Seite zu wechseln, sicher da. Man liest ständig darüber. Ich habe für die Rolle der Kommissarin bei "Kommissar Rex" eine Ausbildung beim Österreichischen SEK machen dürfen. Eine ziemlich harte Machowelt und die tägliche Konfrontation mit harter Gewalt. Die Gefahr, private Interessen zu verfolgen, ist fast täglich gegeben.

Sönke Möhring: Wer behauptet, in Deutschland gibt es keinen Filz und keine Korruption, ist naiv. Für entsprechend realitätsnah halte ich die Geschichte.

Heikko Deutschmann: Sehr realitätsnah. Der tägliche Umgang mit Verbrechen führt über kurz oder lang zu Gewissenskonflikten.



ZDF: Woran erinnern Sie sich besonders, wenn Sie an die Dreharbeiten zurück denken?

Heikko Deutschmann: An einen Regisseur, der genauer zusehen und zuhören kann, als man in der Lage ist zu spielen.

Elke Winkens: Es war eine unheimlich konzentrierte Arbeit mit einem sehr fordernden, ganz klaren Regisseur, der genau wusste, was er von dir will. Es war meine erste Arbeit mit Mark Schlichter. Er hat mich sofort durchschaut und gewusst, welchen Knopf er drücken muss. Er ist eine Autorität mit Herz, hat sein Set im Griff und lässt dennoch Raum für Humor.

Meret Becker: An 'meine' Kneipe "Hafen", die ich eh sehr mag. Und die dortige Nachbarschaft, die ein reges Nachtleben hat, was bei Nachtdrehs ganz toll ist. Sonst, wenn alles um einen herum schläft, kommt man sich so einsam vor. Außerdem kam eines Abends Jim Rakete zu einer Essenspause und wir haben Fotos gemacht. Ganz schnell, wie es so seine Art ist. So ein Besuch am Set hat etwas von einem Krankenbesuch. Man freut sich sehr. Vor allem nachts.

Elyas M'Barek: Ich erinnere mich besonders daran, wie lange es immer dauerte, die Spezialanzüge der Polizei an- und auszuziehen. Und wie 'angenehm' warm es darin immer war - im Sommer!

Sönke Möhring: Stellen Sie sich vor, man hat ein SEK Team mit kompletter Montur und dreht mitten in Berlin Friedrichshain. Ich denke, niemand hat an diesen Tagen auch nur falsch geparkt. Der Aufenthaltsort an diesem Set lag offenbar mitten auf dem Junkie-Treffpunkt. Entsprechend verstört hat man uns betrachtet. Und mal ganz ehrlich: Wer will schon mitten beim Frühstück maskierte Männer mit Scharfschützengewehren auf dem Dach sehen? Der hätte recht schnell seine Handykamera gezückt.



ZDF: Wie ist ihr persönliches Verhältnis zu Krimis und Polizeithrillern?

Sönke Möhring: Ausgesprochen gut. Gut ist es, wenn es so endet wie man es nie vermuten würde.

Heikko Deutschmann: Im Fernsehen wahrscheinlich das interessanteste Genre, weil es ohne Gesellschaft und deren Abgründe nicht auskommen kann, die Abgründe, die gemeinhin geschönt, verschwiegen oder zum Vorwand für klebrige Melodramatisierung genommen werden.

Elke Winkens: Ich mag Krimis und Thriller, die mir auch etwas über das persönliche Leben der Figuren erzählen. Was bewegt sie? Was treibt sie an? Wo sind sie auch schwach und spüren Schmerz? Ich mag keine Filme, bei denen alles in die Luft fliegt, alle Darsteller gleich aussehen, so dass ich niemand auseinander halten kann.

Meret Becker: Ich mag Krimis mit Raffinesse, eher mit Gentlemen, die brillante Pläne aushecken oder mit Humor arbeiten. Wobei Gewalt im Film ruhig vorkommen darf, nur nach Möglichkeit nicht im echten Leben bitte.

Elyas M'Barek: Als Kind hörte ich gerne TKKG, was man ja auch ins Krimigenre einordnen kann. Heute achte ich nicht unbedingt darauf, welchem Genre ich Filme einordnen würde. Sie müssen einfach gut sein und mich unterhalten.

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