Ein schrecklicher Fluch scheint sich zu bewahrheiten. Die gelungene Neuinterpretation des Gruselklassikers von 1941 überzeugt durch ihre schaurig-morbide Atmosphäre und Farbgestaltung, prächtige Bilder und ein international bekanntes Star-Ensemble.
Nach langer Abwesenheit kehrt Lawrence Talbot (Benicio Del Toro) im Jahr 1891 auf das Anwesen seiner Familie in Blackmoor zurück, um bei der Suche nach seinem Bruder zu helfen. Lawrence, ein Theaterschauspieler, wurde von Gwen (Emily Blunt) kontaktiert, die mit dem Vermissten verlobt ist.
Bereits bei seiner Ankunft wird Lawrence von seinem Vater Sir John Talbot (Anthony Hopkins) darüber in Kenntnis gesetzt, dass sein Bruder von einem wilden Tier getötet, ja regelrecht zerfetzt wurde. Und der grausame Tod des jungen Mannes scheint kein Einzelfall zu sein, in letzter Zeit fielen mehrere Menschen in der Umgebung von Blackmoor den Angriffen einer blutrünstigen Bestie zum Opfer.
Selbst Scotland Yard hat eigens einen Ermittler entsandt: Inspector Francis Aberline (Hugo Weaving). Da Lawrence an der Beerdigung des Bruders teilnehmen will, bleibt er im Haus seines Vaters, obwohl die beiden ein gestörtes Verhältnis haben. So missachtet er auch die Warnungen von Sir John und versucht, den mysteriösen Tod seines Bruders aufzuklären.
Eine Spur führt ihn in einer Vollmondnacht zu einem Zigeunerlager, wo auch er von der Bestie attackiert wird. Zwar überlebt Lawrence den Angriff und erholt sich sogar erstaunlich schnell, doch dann stellt er beunruhigende Veränderungen an seinem Körper und in seinem Verhalten fest.
"Wolfman" vereint ein hochkarätiges Ensemble von Charakterdarstellern, allen voran die beiden Oscarpreisträger Benicio Del Toro ("Traffic - Die Macht des Kartells", 2001) und Anthony Hopkins ("Das Schweigen der Lämmer", 1992). Auch die Nebenrollen sind mit Emily Blunt und Hugo Weaving glänzend besetzt, sodass Regisseur Joe Johnston die klassische Gruselgeschichte als packenden und atmosphärisch dichten Horrorfilm umsetzen konnte.
Entscheidend ist bei einem derartigen Projekt die Darstellung des Monsters, und diese gelang im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet: Hauptdarsteller Benicio Del Toro saß jeden Tag fünf Stunden in der Maske, und die Mühen wurden 2011 bei der Verleihung der Oscars mit einem Preis für das Beste Make-up entsprechend honoriert.
Die Tatsache, dass der Hauptdarsteller in den Augen vieler eine Idealbesetzung verkörperte, kommentierte Make-up-Spezialist Rick Baker wie folgt: "Benicio ist praktisch schon der Wolfman gewesen, wir brauchten ihm nur noch etwas mehr Haare und größere Zähne zu verpassen."
Ein Mann für alle Monster: Bereits 1941, inmitten der Blütezeit des klassischen Horrorfilms, wurde die schaurige Geschichte des Larry Talbot verfilmt. Für Lon Chaney junior bedeutete die Hauptrolle damals den Durchbruch in Hollywood, in späteren Filmen war er dann wiederholt als Wolfsmensch zu sehen. Außerdem schaffte Chaney das seltene Kunststück, nach dem Werwolf auch Frankensteins Monster sowie Graf Dracula auf der Leinwand zu verkörpern. Ein schönes Trio Infernale für Lon Chaney junior.
Darsteller
- Lawrence Talbot - Benicio Del Toro
- Sir John Talbot - Anthony Hopkins
- Gwen Conliffe - Emily Blunt
- Inspector Francis Aberline - Hugo Weaving
Stab
- Regie - Joe Johnston