Die Reformatoren

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  Martin Luther

  gespielt von Maximilian Brückner

  Diesen Mann hatte nun wirklich keiner auf dem Zettel. Ein gelehrter Dozent der Privatuni Wittenberg, der seine Hörer mit der Entdeckung des „Gewissens“ herausfordert, wird vom Erfolg seiner Ablassthesen völlig überrascht. Der angstbesetzte Zauderer hält sich selbst für eine Mogelpackung, versucht möglichst schnell die Verantwortung wieder abzugeben, aber er wird ins Scheinwerferlicht gezerrt. Und siehe, es gefällt ihm dort. Angetan von der Wirkung seiner Worte legt er nach und wird rasch zum charismatischen Regisseur der Reformation.

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  Thomas Müntzer

  gespielt von Jan Krauter

  Der zornige junge Mann aus Stolberg ist ein glänzender Degenfechter und schwacher Lateiner. Ein Theologe von der Sorte, die sich innerhalb kürzester Zeit mit jedem anlegt. Müntzer sagt, was er tut und tut, was er sagt. Der Kopf zerplatzt ihm schier von zwingender Denkart und widersprüchlichen Gefühlen. Die Erleichterung, dass er mit seinen wüsten Gedanken nicht alleine auf der Welt ist, treibt ihn nach Wittenberg und lässt ihn - zumindest in unserem Erzählansatz - zum persönlichen Wegbegleiter wie zum direkten Widersacher Luthers werden. Das Schlimme an Müntzer: Er nimmt alles wörtlich, was in der Bibel steht. Das radikale Buch macht ihn zum radikalen Weltverbesserer.

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  Andreas Bodenstein

  gespielt von Johannes Klaußner

  Andreas... wer?
Eben! Kaum jemand kennt ihn. Und das hat seinen Grund. Der ewige Bedenkenträger, der Dritte im Bunde der Reformatoren, treibt Luther mit seiner Genauigkeit in den Wahnsinn. Klug, wendig, einer, den man gern zum Freund hat. In unserem Erzählansatz ist er eine Mischung aus dem historischen Bodenstein und Philipp Melanchthon. Ein weiterer Reformator seiner Zeit, für den es keinen Platz in den Geschichtsbüchern gibt. Seine Komfort-Zone ist die Schreibstube. Fürs Feuer ist er nicht gemacht.

Die Mitstreiter

Die Reformationsgegner

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  Erzbischof Albrecht von Brandenburg

  gespielt von Joachim Król

  Der erfolgsverwöhnte Kirchenfürst hat es gerade geschafft, sich auch noch das Mainzer Erzbistum unter den Nagel zu reißen. Aber der Papst lässt sich Albrechts Expansionsdrang teuer bezahlen. Der Erzbischof steht unter enormem finanziellen Druck, den er per Ablasshandel an seine Untertanen weitergibt. Diese Finanzspritze könnte sein Investment retten,- wenn nicht sein weltlicher Gegenspieler Friedrich von Sachsen wäre. Der hat sich neuerdings hinter diesen Martin Luther gestellt. Der Mönch aus Wittenberg greift Albrechts Ablasshandel offen an und hat Erfolg damit. Luther und seine Reformatoren appellieren dabei nicht an die Ängste der Gläubigen, sondern an ihre Herzen und schlimmer noch: an ihren Verstand.

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  Hartmann

  gespielt von Armin Rohde

  Der Dominikanermönch treibt für Erzbischof Albrecht die Ablassgelder ein. Er sieht sich als die „Peitsche Gottes“. Der rhetorische Großmeister ist äußerst erfindungsreich, wenn es darum geht, immer neue Varianten des Ablasshandels zu entdecken.  Sein neuester Coup: die Vergebung der Sünden für Verstorbene. Er verkörpert wie kein anderer die tiefe Religiosität seiner Zeit, die blind geworden ist für das Leid der Menschen. Hartmann geht den Weg des Schmerzes. Wer bei ihm an den Mönch Johann Tetzel denkt, liegt nicht ganz falsch. Die historische Figur starb allerdings bereits im August 1519 friedlich in seinem Bett.