Aktenzeichen XY" befasste sich in einer Spezialsendung wieder mit gelösten Fällen. Rudi Cerne berichtete, mit welchen kriminalistischen Methoden sie geklärt wurden. Kriminalpsychologin Lydia Benecke erläuterte, was die Täter aus psychologischer Sicht zu ihren grausamen Taten bewog.
Fall der 14-jährigen Georgine Krüger
Die 14-jährige Georgine Krüger aus Berlin verschwindet am 25. September 2006 auf dem Weg von der Schule nach Hause. Trotz umfangreicher Suchaktionen wird das Mädchen nicht gefunden. Jahre später gerät ein Mann aus der Nachbarschaft ins Visier der Kripo. Er soll junge Mädchen auf der Straße unsittlich belästigt haben. Zu strafrechtlichen Konsequenzen kommt es nicht.
Doch 2016 fällt dieser Mann erneut auf. Er hat ein Mädchen in seinen Keller gelockt und versucht zu missbrauchen. Die Mordermittler werden hellhörig. Mithilfe eines verdeckten Ermittlers gelingt es, den Mann zu einem Geständnis im Fall Georgine Krüger zu bringen. Die Leiche habe er mit dem Hausmüll entsorgt, sagt er. Im März 2020 wird der Mann zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Leiche seines Opfers wird nie gefunden.
Ermordeter Konditormeister
Januar 2005: Ein 68-jähriger Konditormeister verschwindet. Die Kripo findet im Obergeschoss seines Hauses Blutspuren. Alles deutet darauf hin, dass er Opfer eines Verbrechens wurde. Monatelang ermittelt die Münchner Kripo. Sie stößt auf eine Überweisung vom Konto des Konditormeisters, die nach seinem Verschwinden in Auftrag gegeben wurde. Empfängerin des Geldes: eine Frau in Oberfranken, Deren Lebensgefährte hatte ein Jahr zuvor im Haus des Konditormeisters übernachtet.
Der Mann gerät in Verdacht, seinen Gastgeber ermordet zu haben. Und tatsächlich legt er eine Art Geständnis ab: Er habe die Leiche in Italien vergraben. Doch kurz darauf widerruft er seine Angaben. Dennoch steht er bald als Angeklagter vor Gericht und überrascht die Ermittler erneut: Im Prozess verrät er, wo er den Ermordeten vergraben hat: am Golf von Venedig. Dort wird die Leiche tatsächlich gefunden. Sein Motiv: Er wollte das Haus seines Opfers für Kautionsbetrügereien benutzen. Urteil: lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung.
Schüsse durch Haustür
7. September 2013: Durch die geschlossene Haustür werden mehrere Schüsse auf einen Familienvater in Hanau abgefeuert. Der 53-Jährige stirbt im Kugelhagel. Schnell gerät ein Verwandter in Verdacht. Doch er hat ein Alibi und kann nicht belangt werden. Unbehelligt zieht er mit seiner Lebensgefährtin ein Jahr später nach Österreich um. Durch eine List zweier verdeckter Ermittler gelingt es dort, den Verdächtigen zu überführen.
Auch in diesem Fall nehmen die Ermittlungen während des Prozesses eine überraschende Wendung: Abgefangene Textnachrichten und ein abgehörtes Telefonat lassen plötzlich die Lebensgefährtin des Angeklagten zur Hauptverdächtigen werden. Sie war es, die in Hanau geschossen hat, und wird wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, ihr Lebensgefährte wegen Beihilfe zu neun Jahren Haft.
Mord ohne Leiche
Ein Mädchen verschwindet spurlos. Schnell glaubt die Polizei an ein Verbrechen. Es dauert Jahre, bis die Ermittler einen Tatverdächtigen im Visier haben. Ihn zu überführen ist schwierig.
Tod eines Familienvaters
Ein Mann wird zu Hause ermordet. Schnell scheint der Täter gefunden. Doch beim Gerichtsprozess wartet auf die Ermittler eine faustdicke Überraschung.
Rätselhafter Vermisstenfall
Ein Mann wird vermisst – in seinem Haus werden Blutspuren gefunden. Der Fall gestaltet sich schwierig und hält viele Wendungen für die Polizei bereit, ehe am Ende die Handschellen klicken.