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Recherche zum Film

Live-Musik, Konzerte, Festivals, ein Lebensgefühl auf das wir während der Pandemie viel zu lange verzichtet haben.

Deswegen war für mich sofort klar, als das Angebot der Produktionsfirma Riverside kam: diesen Film will ich machen!

Die Kollegen dort haben bereits eine Geschichte um die SEEED-Konzerte in der Berliner Wuhlheide und die Nachhaltigkeits-Agentur "The Changency" von Sarah Lüngen und Katrin Wipper recherchiert. Das Besondere: zum ersten Mal soll wissenschaftlich erhoben werden, ob Anreise per Rad, Taschenaschenbecher, veganes Essen und Co. wirklich den gewünschten Effekt haben. Professor Thomas Sakschewski von der Berliner Hochschule für Technik will das in einer Studie zusammenfassen. Sarah Lüngen bringt mich mit ihm in Kontakt.  

Nun gilt es alle Protagonis*tinnen auch für den Film zu gewinnen – allen voran die Band SEEED. Der Knackpunkt: Sie wollen sich nicht vorne hinstellen und sagen, wie man’s besser macht. "Greenwashing" sei nicht ihr Ding. Aber da ziehen wir mit "plan b" an einem Strang. Viele Telefonate und Mails später gibt es schließlich ein GO!

Neben dem Konzert-Trubel soll der Film auch einen Ruhepol haben. Ebenfalls von den Kollegen aus der Produktionsfirma kam die Idee: Gitarrenbau. In Finnland experimentiert man da schon mit einem ganz besonderen Holz: "Thermo-Holz". Juha Ruokangas ist einer der Pioniere im Bereich der E-Gitarren. Nach einer langen Video-Konferenz über Vor- und Nachteile von heimischen Hölzern und über die konservativen Kräfte in der Musikbranche sind wir kurz davor, die Drehreise nach Finnland zu organisieren.

Doch auch in der deutschen Gitarrenbauer-Szene ist der Wechsel von Tropenhölzern zu thermobehandeltem Holz aus heimischen Wäldern schon angekommen. Die Spur führt zu einem Gitarrenbauer nur wenige Kilometer von meinem Wohnort entfernt: Armin Hanika. Letztendlich verwendet er dieselbe Technik wie Ruokangas nur mit Akustik-Gitarren. Sollen wir also bei einem Film über nachhaltige Musik wirklich nach Finnland fliegen – also zusätzlich CO2-Emissionen generieren - oder wäre es nicht nachhaltiger sozusagen vor der Haustür zu drehen?  Wir entscheiden uns für Letzteres.

Aber manchmal geht auch etwas schief. Unsere dritte Geschichte, auf die unser Redakteur Johannes Buck durch einen Artikel in der New York Times aufmerksam wurde, sollte in Glasgow spielen – in einem Club: ein guter Gegenpart zum Open-Air in der Wuhlheide.

Zwei schottische Pioniere versprechen mit einer revolutionären Geothermie-Technik Energie aus der Abwärme der tanzenden Menge zu gewinnen: Das Bodyheat-Projekt. Ihr Ziel: 70 % des Stromverbrauchs im Club darüber zu speisen. Die Eröffnung war für Mitte August/Anfang September angesetzt. Gerade noch rechtzeitig zu unserem Sendetermin am 17.09. Doch Anfang August erreicht mich die Nachricht, dass sich alles verzögert, die Eröffnungsfeier verschoben wird. Wir brauchen dringend Ersatz!

Schließlich erwähnt der "plan b" Redaktionsleiter Christian Dezer einen ZDF-Beitrag über die Coldplay-Konzerte in Frankfurt. Ein Puzzlestück ihres umfangreichen Nachhaltigkeitskonzepts ist eine Tanzfläche, die nicht mit Abwärme der Tanzenden – wie in Glasgow – funktioniert, sondern mit ihrer Bewegungs-Energie. Wir recherchieren also die Hersteller-Firma "Energy Floors" und ihren Gründer Michel Smit und drehen in seiner Werkstatt in Rotterdam.

Coldplay hat vor der Pandemie angekündigt, erst wieder auf Tour zu gehen, wenn das klimaneutral möglich ist. Große Worte! Denn besonders die Anreise der Fans und der Transport des Equipments sind noch nicht CO2-neutral möglich. Dafür leisten Coldplay "Ausgleichszahlungen" an ökologische Projekte. Eine Zwischenlösung, bis es wirklich "grüne" Alternative auch für diesen Bereich gibt.

So geht es allen unseren Pionier*innen: Fahrradfahren und Taschenaschenbecher, Thermo-Holz und "Energy Floors" sind nur der Anfang für nachhaltigere Töne in der Musikindustrie. Es ist noch viel zu tun.

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