Eine Blutspende ist aus medizinischer Sicht sehr wichtig. Viele Krankenhäuser sind darauf angewiesen, um das Leben von Unfallopfern oder Schwererkrankten zu retten. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ist die Bereitschaft, Blut zu spenden im letzten Jahr an einigen Zentralen für Blutspende zum Teil bis zu zwanzig Prozent zurückgegangen. Stellenweise und phasenweise sind Engpässe bei der Versorgung mit Blutkonserven entstanden.
Weniger Blutspenden durch Angst vor Coronavirus
In der Bevölkerung gibt es auch in diesem Jahr noch Befürchtungen, sich über Schmierinfektionen oder das Blut mit dem Coronavirus anstecken zu können. Außerdem wird im Zusammenhang mit der Öffnung nach dem Shutdown und dem einsetzenden Sommer vermutet, dass die Spendebereitschaft im Zusammenhang mit mehr Freiheit, Urlaub oder sommerlichen Aktivitäten sinkt. Kampagnen mit dem Aufruf zur Blutspende sind die Folge.
Kein Fall einer Ansteckung bekannt
Im Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes ist kein einziger Fall einer Ansteckung im Zusammenhang mit einer Blutspende bekannt. Generell läuft eine Blutspende in Coronazeiten unter sehr strengen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen ab. Während das Personal sehr umfangreich getestet wird, gibt es aktuell keine Schnelltest-Pflicht für Blutspender. Sie müssen allerdings zuvor online einen Termin vereinbaren. Bei der Ankunft zum vereinbarten Termin erfolgen zunächst einige Hygienemaßnahmen. Die Blutspender müssen Abstand halten und ihre Hände desinfizieren. Im Anschluss erhalten sie eine frische medizinische Maske oder FFP-2-Maske und ihre Temperatur wird gemessen. Nur, wenn sie sich in gutem körperlichem Zustand, frei von möglichen Krankheitssymptomen, befinden, werden sie zur Blutspende weitergeleitet.
Ablauf einer Blutspende
Nach den genannten Hygienemaßnahmen müssen Blutspender zunächst eine formale Prozedur durchlaufen, mit Personalausweis und Blutspendepass geht es zur Anmeldung, wo erstmal Daten zur Erkennung der Person überprüft werden. Danach müssen sich die Blutspender Zeit nehmen, einen Fragebogen auszufüllen. Dabei geht es unter anderem um den aktuellen Gesundheitszustand, Reisen in den vergangenen Wochen in andere Länder, bestehende Vorerkrankungen, Allergien und die aktuelle körperliche Verfassung. Ganz wichtig ist, dass die Spender nach dem Ausfüllen des Fragebogens der Verwendung ihrer Blutspende zustimmen müssen. Dafür gibt es einen speziellen Aufkleber.
Danach erfolgt der Gesundheitscheck: Eine Blutentnahme in der Fingerbeere überprüft, ob der Eisengehalt im Blut hoch genug ist. Bei einem zu niedrigen Wert darf nicht gespendet werden. Im Anschluss begutachtet ein Arzt den möglichen Blutspender. Daten werden abgefragt, überprüft und die aktuell körperliche Verfassung ermittelt. Neben Fragen zum Befinden wird nochmal die Körpertemperatur gemessen und auch der Blutdruck sowie die Pulsfrequenz. Erst dann geht es bei guter körperlicher Verfassung zur Blutspende.
Die erfolgt im Liegen in ruhender Position. Es werden immer fünfhundert Milliliter Blut entnommen, was nach dem kleinen Pieks maschinell erfolgt. Die Blutspender ruhen in der Zwischenzeit aus. Gegebenenfalls müssen sie ihren Blutfluss mit dem Drücken eines Stoffballs mit der Hand nochmal zwischenzeitlich aktivieren. Sind die fünfhundert Milliliter entnommen, wird das Blut zur Auswertung und Aufbereitung in ein Labor weitergeleitet, bevor es für Unfallopfer oder Kranke eingesetzt werden kann. Eine Überprüfung auf Antikörper gegen das Coronavirus im Blut wird aktuell noch nicht durchgeführt, aber in Zusammenarbeit mit dem Bundesgesundheitsministerium diskutiert.
Die Blutspender sollen im Anschluss an die Spende noch etwa dreißig Minuten zur Überwachung im Spendezentrum ruhen. Außerdem bekommen sie etwas zu trinken und aktuell (in Corona-Zeiten) ein Care-Paket mit Essen. In der Folge sollen sie möglichst keinen Sport machen und körperliche Anstrengung vermeiden. Je nach Blutspendedienst gibt es mitunter auch eine kleine finanzielle Entschädigung für die Blutspende. Am Corona-Virus erkrankte Menschen könne nach überstandener Erkrankung Blut spenden.
Nebenwirkungen durch Blutspende
Nebenwirkungen einer Blutspende sind bei regelmäßigen Spendern sehr selten. Bei Erstspendern kann gelegentlich Schwindel, Kreislaufprobleme oder seltener ein Kollaps auftreten. Noch seltener sind Infektionen an der Einstichstelle. Im Anschluss an eine Impfung sollten nur beschwerdefreie Menschen zur Blutspende gehen und möglichst nicht unmittelbar, sondern erst nach ein, zwei Tagen.