Als Stauden bezeichnet man alle Pflanzen, die mehrjährig sind, aber keine verholzenden Teile ausbilden, wie es etwa bei Sträuchern der Fall ist. „Aber die Trennung ist nicht ganz so scharf, es gibt Übergänge“, weiß Gartenexperte Elmar Mai. Stauden unterscheiden sich auch von einjährigen Pflanzen, aber auch hier gibt es mit den zweijährigen oder mit sehr kurzlebigen Stauden fließende Übergänge. „Staude“ ist daher mehr Gärtnersprache als eine botanische Klassifizierung.
Stauden sind ideal für eine räumliche Gartengestaltung. „Um tiefe Räume zu gestalten, benötigt man Pflanzen, die gleiche Standortansprüche an Licht und Boden besitzen, aber unterschiedliche Größen haben“, weiß Elmar Mai. Die Pflanzen sollten sich in ihrer Belaubung unterscheiden, um kein Einheitsgrün, sondern interessante Strukturen zu schaffen. Es gibt frühblühende, sommerblühende und herbstblühende Stauden. Bei der Bepflanzung sollte man darauf achten, dass man Stauden mit unterschiedlichem Blühzeitraum kombiniert, damit es nicht nur zu einer Jahreszeit schön ist.
Frühblühende Stauden
Frühblühende Stauden gibt es sowohl für schattige als auch für sonnige Standorte. Neben hoch wachsenden Arten sind auch niedrig wachsende für kleine Beete oder den Balkon erhältlich. Kombiniert man unterschiedliche Stauden, lassen sich gezielt Akzente setzen.
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Abwechslungsreiche Bepflanzung
Bei einer Entscheidung sollte man immer zuerst das Gesamtbild einer Pflanze vor Augen haben und erst in zweiter Linie die Blütenform oder -farbe. Abwechslung bringen unterschiedliche Laubformen und Laubfarben, wobei Kontraste erwünscht sind. Jede Pflanze sollte für sich wirken und sich von den anderen unterscheiden. Dazu gehören auch unterschiedliche Wuchshöhen. Je länger die Pflanzen Zeit zum Wachsen haben, umso höher ragen auch die Blüten auf. Vor allem Zwiebelblumen sind nach der Blüte oft unschön und hinterlassen nach dem kompletten Einziehen im Juni Lücken, die man durch eine geschickte Planung verstecken kann. Wichtig ist eine gewisse Blütenkonstanz, um das Beet ganzjährig attraktiv zu halten.
Stauden pflanzen und schneiden
Stauden sind generell pflegeleicht. „Es ist intelligent, Arten mit verschiedenen Wuchseigenschaften zu kombinieren, um den verfügbaren Raum optimal zu nutzen“, rät der Gartenexperte. Polsterstauden um hochwachsende Formen zu gruppieren, verhindert beispielsweise, dass die Arten verfilzen. Stauden können sich gut einfügen und sind daher selbst für Balkonkästen oder Pflanzschalen geeignet. Im Frühjahr ist die ideale Pflanzzeit. Erstens sind Lücken im Garten schon gut erkennbar, die sich schnell schließen lassen, zweitens ist der Boden noch kühl und feucht und die Pflanzen können besonders stressfrei einwurzeln. Genau dann sollten Stauden auch gut mit Dünger versorgt werden. „Am besten organischen Langzeitdünger nehmen, denn ab sofort ist volle Leistung gefragt“, rät Elmar Mai.
Der Pflegeaufwand ist gering: Man sollte jetzt in allererster Linie genießen. Der Schnitt bei Stauden ist sehr stark von ihrer Art abhängig. Man sollte erst mit dem Rückschnitt beginnen, wenn die Stauden verblüht sind. Das kann je nach Blühzeitraum der Pflanzen sehr stark variieren. Zwiebelpflanzen sollte man keinesfalls schneiden, sondern komplett einziehen lassen, damit sie alle Wertstoffe für die nächste Blüte in die Zwiebel einlagern können. Polsterstauden sollte man allerdings unmittelbar nach der Blüte schneiden, weil sie dadurch verjüngt werden und beim nächsten Mal noch schöner blühen. Hier ist es immer angebracht, alles Verblühte und etwa ein Drittel vom Laub wegzuschneiden. Lästig können eventuell Schnecken werden. Da Stauden aber sehr schnell wachsen, kompensieren sie den Fraßschaden meist schnell wieder.