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Neuer Check-up mit 35

Neuer Check-up 35

2018 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss Änderungen beschlossen; jetzt sollen sie in Kraft treten.

Datum:
28.06.2019
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Beim "Check-Up 35" handelt es sich um eine Untersuchung beim Hausarzt, die vor allem der Früherkennung von Krankheiten dient. Seit April 2019 haben sich für Patienten, die den Check ab dem 35. Lebensjahr in Anspruch nehmen können, einige Änderungen ergeben.

Neuerungen der Rahmenbedingungen

Zum einen wurde das Untersuchungsintervall verändert. Krankenkassen übernehmen die Kosten jetzt nicht mehr alle zwei Jahre. Einen Anspruch auf die Übernahme der Kosten besteht jetzt nur noch alle drei Jahre. Dafür wurde der Leistungskatalog in einigen Punkten erweitert. Wer aber bereits Termine für die Untersuchung bis zum September dieses Jahres abgeschlossen hat, für den gilt noch das alte Intervall.

Neu ist auch, dass Patienten zwischen dem 18. und dem 35. Lebensjahr die Untersuchung einmal in Anspruch nehmen können.

"Check-up 35" - Ärzte betonen Wichtigkeit

Die Elemente des "Check-Up 35" sind für Frauen und Männer gleich. Viele Hausärzte beklagen, dass die wichtige Untersuchung nur von einem Viertel der Deutschen regelmäßig in Anspruch genommen wird. Frauen gehen dabei häufiger zur Kontrolle.

Eine Begründung zur Verlängerung des Intervalls, die viele Hausärzte ebenfalls beklagen, war, dass solche Gesundheitsuntersuchungen laut aktueller Studienlage keinen eindeutigen Überlebensvorteil für Patienten erbringen könnten. Viele Ärzte sehen diese Argumentation kritisch und betonen die Wichtigkeit des "Check-Up 35".

Untersuchung

Beim ersten Termin müuss der Patient eine Urinprobe in der Praxis abgeben. Außerdem muss er nüchtern sein, da eine Blutentnahme erfolgt. Neu ist dabei, dass das Lipidprofil bei der Blutuntersuchung erweitert wurde. Neben dem Gesamtcholesterin wird jetzt auch das HDL- und LDL-Cholesterin bestimmt. Außerdem werden zudem die Triglyceride routinemäßig bestimmt.

Beim zweiten Termin des Check-ups werden zunächst Blutdruck und Puls gemessen. Dann folgt ein ausführliches Gespräch (Anamnese). Der Hausarzt ermittelt Größe und Gewicht und fragt den Patienten nach seiner Lebensführung. Außerdem erkundigt er sich nach bekannten Vorerkrankungen beim Patienten und in der Familie. Überprüft wird auch, ob der Betroffene regelmäßig die notwendigen unterschiedlichen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung, zum Beispiel für Darmkrebs, Prostatakrebs, Hautkrebs, Brustkrebs, in Anspruch nimmt. Im Anschluss bespricht der Hausarzt mit dem Patienten auch die gemessenen Laborwerte und Parameter.

Im Anschluss erfolgt eine Beratung mit Blick auf die Lebensführung und eventuell auf die Einnahme von Medikamenten. Bei der körperlichen Untersuchung ermittelt der Hausarzt den Ganzkörperstatus des Betroffenen: Er hört Herz und Lunge ab. Er prüft mögliche Auffälligkeiten an den Lymphknoten, tastet die Fußpulse, testet die Reflexe und klopft und hört Brust und Bauchraum ab, um mögliche Auffälligkeiten an den inneren Organen zu entdecken.

Neuerungen bei der Untersuchung

Neu beim "Check-Up 35" ist die Ermittlung von sogenannten Risk-Charts. Mit Blick auf die häufigste Todesursache in der westlichen Welt werden dabei Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch stärker als zuvor in den Mittelpunkt gerückt.  Mit Hilfe von Computerprogrammen wertet der Hausarzt gemeinsam Werte wie Alter, Geschlecht, Blutwerte, bestehende Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes), Blutdruck, Ernährung, Sport oder Alkohol- und Nikotinkonsum des Patienten aus und ermittelt für ihn zum Beispiel das individuelle Risiko, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken. Die Bedeutung und Bekämpfung kardiovaskulärer Risiken ist damit stärker in den Focus der Untersuchung gerückt.

Neu ist auch, dass die Hausärzte im Anschluss an die Überprüfung des Impfstatus eine ausführliche Impfberatung vornehmen sollen.

Was bringen die Änderungen?

Viele Patienten haben den "Check-Up 35" bisher gerne mit einer zweijährigen Überprüfung ihrer Haut auf Auffälligkeiten und Leberflecke (die aber nicht zum Check-Up gehört) kombiniert. Durch das neue Intervall wird das jetzt etwas schwieriger.

Der neue "Check-Up 35" soll für Ärzte weniger Bürokratie bedeuten. Deutschlandweit müssen die Untersuchungsergebnisse jetzt nicht mehr auf einem Bogen dokumentiert und per Post an die Krankenkasse verschickt werden. Die Dokumentation in der Patientenakte am Praxis-Computer reicht nun aus. Im Abschlussgespräch bespricht der Hausarzt alle Untersuchungsergebnisse mit dem Patienten und stellt, falls aus seiner Sicht die Notwendigkeit besteht, eine Überweisung zu einem Facharzt aus.

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