Rasen braucht auch während des Urlaubs Pflege. Wer keine hilfsbereiten Nachbarn hat, kann auf automatisierte Systeme zum Mähen und Wässern zurückgreifen.
Rasen sollte regelmäßig gemäht werden, rät Gartenexperte Elmar Mai: „Dann verträgt er die Prozedur wesentlich besser, als wenn man ihn lang wachsen lässt und nach 14 Tagen abrupt kurz schneidet.“ Dadurch würden lediglich die Unkräuter gestärkt, der Rasen jedoch geschwächt: „Es gibt dann einen Schnittschock!“
Gerade bei Hitze solle man allerdings auch darauf achten, den Rasen nicht zu kurz zu mähen, sonst bestehe die Gefahr, dass er verbrennt: „Der Grund ist, dass die Sonne den Boden erreicht, ihn entsprechend aufwärmt und das Wasser schnell verdunstet.“ Seien die Halme hingegen länger, werde der Tau zwischen ihnen gespeichert.
Lernfähige Rasenroboter
Allen, die in den Urlaub fahren, rät Elmar Mai daher, Nachbarn zu bitten, den Rasen zwar regelmäßig aber nicht zu kurz zu mähen: „Ist kein Nachbar dazu bereit, können Rasenroboter helfen.“ Die würden permanent mähen – „wenn es sein muss, Tag und Nacht“ – und seien nahezu lautlos: „Der zu mähende Bereich wird mit den mitgelieferten Steuerdrähten eingezäunt und der Roboter erkennt diese Drähte als äußere Grenze.“ Gute Rasenroboter seien zudem lernfähig: „Ein Programm entwickelt eine Strategie, mit der stets alle Bereiche in einem gewissen Zeitraum systematisch gemäht werden.“ Sobald der Akku zur Neige gehe, fahre der Roboter eigenständig in die Ladestation. Einige Modelle seien sogar gegen Diebstahl geschützt: „Die Roboter funktionieren nur im festgelegten Bereich, woanders nicht.“ Beachten müsse man allerdings, dass der Rasen vor dem ersten Einsatz relativ kurz sein muss: „Der Roboter schafft kein hohes Gras.“
Auch das Bewässern des Rasens könne mittels eines an den Rasensprenger angeschlossenen Bewässerungscomputers automatisiert erfolgen: „Die lassen sich individuell programmieren und der Gießrhythmus kann frei gewählt werden. Der Computer öffnet und schließt dann den Wasserhahn zu den vorgegebenen Zeiten.“ Um Wasser zu sparen, könne man den Bewässerungscomputer mit einem Regensensor koppeln: „Regnet es zu einem der eingestellten Gießintervalle, wird der Wasserhahn nicht geöffnet.“ Das funktioniere allerdings nicht immer ganz zuverlässig.
Nur an Außenwasserhähne anschließen
Keinesfalls, warnt Elmar Mai, sollte man Bewässerungscomputer an Wasserhähne innerhalb des Hauses anschließen: „Platzt nämlich der Schlauch, zahlt keine Versicherung!“
Prinzipiell empfiehlt der Gartenexperte bei der Rasenbewässerung folgenden Rhythmus: „Es reicht, alle drei bis vier Tage ausgiebig zu wässern – das ist besser als jeden Tag halbherzig. Am besten abends, nur bei Schneckenproblemen am Morgen.“ Um herauszufinden, wie lange man bewässern muss, könne man einen Trick anwenden: „Der Rasensprenger sollte laufen, bis ein in den Sprühstrahl gestelltes 0,2-Liter-Glas zur Hälfte gefüllt ist.“ So sei gewährleistet, dass das Wasser bis an die rund fünf Zentimeter tief liegenden Wurzelspitzen gelange: „Wird vorher das Wasser abgestellt, profitieren vor allem die flach wurzelnden Unkräuter.“
Düngen vor der Abreise
Vorausgesetzt der Rasen werde während des Urlaubs gewässert, sei es sinnvoll, ihn vor der Abreise mit Dünger und – falls erforderlich – mit Unkrautvernichter zu behandeln: „Speziell wer Angst hat, dass der Unkrautvernichter Kinder oder Haustiere schädigen könnte, kann dann getrost wegfahren, denn innerhalb weniger Tage sind die Stoffe umgesetzt, in den Boden eingedrungen und nach außen hin wirkungslos.“ Ähnliches gelte für Eisendünger: „Das Problem ist, dass Eisen rostet und es mit feuchten Füßen oder an Tierpfoten in die Wohnung oder auf helle Terrassenplatten getragen werden kann und dann Rostflecken entstehen.“ Das aber könne man verhindern, indem man den Eisendünger vor dem Urlaub einsetze.