Sie sind hier:

Wenn Eltern alt werden

So kommen Angehörige besser mit der Situation zurecht

Wenn Eltern alt werden, ist das auch für die Kinder meist nicht leicht, vor allem für die Töchter. Sie übernehmen oft die Pflege und kümmern sich um ihre Eltern, teilweise bis zur Selbstaufgabe.

Datum:
04.01.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

„Vor allem weibliche Angehörige kämpfen mit einem schlechten Gewissen“, erklärt Familiencoach Birgit Lambers. Vor allem Töchter fühlten sich oftmals schlecht, egal wie sehr sie sich um ihre kranken Eltern kümmern. „Männer hingegen gehen in der Regel pragmatischer mit Problemen um“, führt Lambers aus. Sie leiteten zum Beispiel häufiger Aufnahmen ins Pflegeheim ein.

Wegen des schlechten Gewissens kümmern sich viele bis über ihre Belastungsgrenze hinaus um ihre kranken Angehörigen – und ziehen viel zu spät die Reißleine. Die hohe Lebenserwartung und die heutigen Lebensbedingungen seien verantwortlich dafür, dass die lebenslange Pflege im Kreise der Angehörigen für viele nur sehr schwer realisierbar sei.

Hilfe anbieten

Anzeichen dafür, dass Eltern Hilfe benötigen, gibt es viele. Birgit Lambers: „Sie werden langsamer, umständlicher, bekommen Angst vor Situationen, in denen sie zuvor ganz normal reagiert hätten.“ Sie rät dazu, die Eltern direkt anzusprechen und nachzufragen, ob Hilfe benötigt wird. Es sei nämlich typisch für Vertreter einer Generation, die Durchhaltevermögen gelernt hat, mit unangenehmen oder schlimmen Dingen so umzugehen, als seien es Kleinigkeiten.  

Eigene Sorgen ansprechen

Probleme, die man bei den Eltern erkennt, sollten angesprochen werden, ohne dass Vorwürfe erhoben werden. „Sprechen Sie über Ihre Ängste und geben Sie ihnen die Möglichkeit, ohne Gesichtsverlust aus einer Situation herauszukommen“, sagt Lambers. Sie rät, nicht mit Verboten zu drohen, sondern aus der eigenen Perspektive zu sprechen, Vorschläge zu unterbreiten und zu versuchen, die Eltern davon zu überzeugen.

Beim Thema Führerschein zum Beispiel kochen schnell die Emotionen hoch. Man sollte den Eltern nicht pauschal absprechen, fahrtüchtig zu sein. „Mein Tipp: Fahren Sie mal mit“, sagt Lambers und rät, dabei im Hinterkopf zu behalten, dass ältere Menschen seltener fahren. Bei nachlassender Fahrleistung sei es besser, die Fahrtüchtigkeit zu trainieren, als ein Verbot auszusprechen. Überschätzen die Eltern tatsächlich ihre Fähigkeiten, sollte man den Hausarzt informieren. „Manchmal ist es besser, der Hausarzt als Fachmann sagt etwas“, so ihr Tipp.  

Hilfe finden

Über Hilfsmöglichkeiten sollte man sich informieren, bevor man selbst völlig erschöpft ist. „Verabschieden Sie sich von der Pflicht und ersetzen Sie ‚ich muss‘ durch ‚ich will‘. Es ist auch für Ihre Eltern besser, wenn Sie sie unterstützen, weil Sie es gerne tun und nicht, weil Sie es müssen“, sagt Birgit Lambers. Ebenso sei es wichtig, die Eltern nicht zu unterschätzen, man könne ihnen oft mehr zutrauen als man denkt. Infomaterial gibt es im Netz, beispielsweise von der Bundesregierung, oder bei den kommunalen Pflegestützpunkten.

Mehr zum Thema Pflege

Volle Kanne - Was ändert sich 2017? 

Neues Jahr, neue Regeln: „Volle Kanne“ klärt, was sich für Verbraucher ändert: von der Pflege über Kindergeld und Mindestlohn bis hin zur Steuererklärung. ZDF-Finanzexperte Reinhard Schlieker hat die …

02.01.2017

Weitere Themen

Volle Kanne

Volle Kanne 

Prominente Gäste, aktuelle und soziale Themen, Rezepte sowie Wohntipps, Garten- und Gesundheitsinfos präsentiert von Nadine Krüger und Florian Weiss

Overtourism: Schattenseiten des Tourismus

Volle Kanne - Schattenseiten des Tourismus 

Prof. Julius Arnegger klärt Fragen zum "Overtourism". Wie kann man sich davor schützen und welche Regionen sind am stärksten betroffen.

23.04.2024
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.