Ein Tipp von Pflanzenexpertin Anja Koenzen ist Günsel als Bodendecker einzusetzen. Der hält Unkraut leicht in Schach und mag eine nährstoffreiche, feuchte Erde. Auf gefüllte Blütenformen sollte man eher verzichten, weil sie meist keinen Nektar produzieren – und selbst wenn, gelangen die Bienen und Hummeln aufgrund der „Rüschen“ nicht an die Nahrung.
Knoblauchsrauke
Die Knoblauchsrauke ist eine in Europa weit verbreitete Pflanzenart. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und hat einen angenehmen Knoblauchduft, der sich beim Schneiden oder Zerreiben der Blätter entfaltet. Sie ist zwei- bis mehrjährig und wird zwischen 20 Zentimeter und einem Meter hoch. Ihre kleinen weißen Blüten erscheinen ab April bis in den Juli hinein. Knoblauchsrauke gedeiht besonders gut in Gebüschen und Hecken sowie an Mauern, in Gärten und auf Schuttplätzen. Sie befindet sich dort häufig in der Gesellschaft von Brennnesseln. Wie diese schätzt sie frische, stickstoffreiche Lehmböden. Heute ist sie häufig auch in schattigen Parkanlagen zu finden.
„Die Nutzung als Gewürzpflanze geriet in Vergessenheit – aber ähnlich wie beim Bärlauch entdeckt die moderne Kräuterküche auch die Knoblauchsrauke in zunehmendem Maße wieder. Ihre Geschmacksstoffe sind flüchtiger als beim Bärlauch, so dass man noch weniger als beim Bärlauch nach dem Verzehr nach Knoblauch duftet. In England werden die jungen Blätter der Knoblauchsrauke noch häufig für Sandwichfüllungen verwendet. Da die Geschmacksstoffe der Knoblauchsrauke eher flüchtig sind, sollte man sie am besten frisch verwenden. Ideal zum Beispiel auf einem Tomatenbrot, denn die Fruchtigkeit der Tomaten passt prima zum leichten Knoblauchgeschmack der Blätter“, empfiehlt Anja Koenzen.
Süßdolde
Die Süßdolde ist eine Gewürz- und Duftpflanze (Anisduft), deshalb wird sie gerne für Potpourris, Duftsträuße, Duftrasen, Dufthecken, Duftgarten verwendet. Außerdem ist sie eine wichtige Nektarpflanze für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Als Heilkraut wurde sie in der Volksheilkunde als Blutreinigungsmittel verwendet, weiter auch gegen Husten und Magenschwäche.
„Die Süßdolde wird zwischen 60 bis 200 Zentimetern groß und ist eine ausdauernde Staude. Die Blätter schlagen sehr früh nach dem Frost im zeitigen Frühjahr aus und schmecken wie alle anderen Pflanzenteile süßlich und anisartig. Sie schmecken wunderbar in Salaten, Saucen und sowohl zu Fischgerichten aber auch zu frischen Erdbeeren mit Schlagsahne. Die Früchte kann man saurem Kompott zugeben und so Zucker einsparen – ähnlich wie bei den Stevia-Blättern, aber ohne deren lakritzartigen Geschmack. Die Wurzeln können zu Gemüse zubereitet werden, wenn man denn genügend Pflanzen der Süßdolde in seinem Garten hat und dementsprechend sie ernten will“, so Pflanzenexpertin Koenzen.
Sauerampfer
Sauerampfer ist ein wild wachsendes Kraut, das zu den Knöterichgewächsen gehört und aus Europa stammt. Charakteristisch sind die langen, pfeilförmigen Blätter, die an Spinat erinnern. Sauerampfer gehört zu den klassischen Frühlingskräutern und zählt ebenso zum Blattgemüse wie Löwenzahn und Blattspinat. Seine Erntezeit beginnt im April. Das säuerliche Aroma entsteht durch den Gehalt an Oxalsäure. Bereits Ägypter, Griechen und Römer verwendeten Sauerampfer, um den Genuss fettreicher Speisen wieder auszugleichen. Die krautige Pflanze bevorzugt nähr- und stickstoffreiche, lehmige Böden und ein bisschen Sonne und auch ein bisschen Schatten. Während der Blütezeit von Mai bis August blühen an den hohen, längs gerillten, blattlosen Stängeln, die sich im oberen Teil verzweigen, zahlreiche Blüten in roten Rispen.
„Wer Sauerampfer im eigenen Garten kultivieren möchte, kann ihn im Frühjahr aussäen oder vorgezogene Pflanzen kaufen. Die Vermehrung kann ebenso über Teilung älterer Pflanzen erfolgen. Da Sauerampfer dazu neigt, sich unkontrolliert zu verbreiten, besser die Pflanze im heimischen Garten in Kübeln halten. Gepflückt werden die zarten Blätter von April bis Mai vor der Blüte. Man findet sie auf feuchten Wiesen, Weiden, an Wegrändern oder Bachufern. Nur junge makellose Blätter ernten, die älteren mit rostbraunen Löchern sind in größeren Mengen unbekömmlich. Besser nicht auf überdüngten Wiesen ernten oder neben viel befahrenen Straßen“, rät Koenzen.
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Bärwurz und Zitronenverbene
Bärwurz ist eine angenehm würzig duftende Staude mit filigranem hellgrünen Laub und weißen Doldenblüten. Zerreibt man die Blätter erkennt man den süßlichen Duft, der an Fenchel, Dill und Liebstöckel erinnert. Heimisch ist die Pflanze auf unseren Gebirgswiesen. Im Garten mag sie durchlässige, nährstoff- und kalkarme Böden. Für die Ernte das Kraut möglichst vor der Blüte schneiden und sofort verwenden. So kommt man in den Genuss der aromatischen ätherischen Öle. Koenzen empfiehlt Bärwurzsuppe als Alternative zur traditionellen Frühlings-Kerbelsuppe und: „Sehr gut ist Bärwurz aber auch im Kräuterquark zu verwenden. Zudem ist er auch floristisch gut einsetzbar als hellgrüne Auflockerung von feinen Blüten.“
In Frankreich werden die frischen zitronigen Blätter der Zitronenverbene geliebt und sowohl für Tees als auch zum Würzen von Fisch und Geflügel sowie Desserts genutzt. Wer gerne thailändisch kocht, kann die Blätter auch als Ersatz für Zitronengras nutzen. "Die aus Südamerika stammende Pflanze muss frostgeschützt überwintert werden und ist eine attraktive und sehr schnittverträgliche Kübelpflanze. Toll auch auf dem Balkon, denn die kleinen weißen Lippenblüten der Pflanze ziehen magisch Schmetterlinge an", erläutert Anja Koenzen.