Das 9-Euro-Ticket kommt!

Das Neun-Euro-Ticket ist ab 1. Juni gültig und - für einen Monat. Diese Aktion soll es drei Monate lang geben, also bis zum 31. August. Das heißt, ihr könntet euch im Juni, Juli und August so ein Ticket für jeweils 9 Euro kaufen. Für alle drei Monate kostet das Ticket 27 Euro. Ab September sollen wohl wieder die normalen Bus - und Bahnpreise gelten.

Das Ticket gilt in ganz Deutschland für den ÖPNV. Das ist eine Abkürzung für "Öffentlicher Personen-Nahverkehr". Dazu gehören alle Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen, Regionalzüge... also eigentlich alles, was nicht sehr weit wegfährt. ICEs, ICs und ECs sind also ausgenommen. Theoretisch könnte man aber von den Alpen bis zur Nordsee für die neun Euro im Monat fahren - solange man nur die langsameren Regionalzüge benutzt. Da müsste man dann nur echt oft umsteigen und es würde dementsprechend eeeeewig dauern.

Das Ticket kann man online kaufen - also auch am Handy mit der App. Es ist auch am Schalter und am Automaten erhältlich, um Menschen ohne Internet nicht auszuschließen. Das Ticket gilt immer nur für den Monat, in dem man es gekauft hat. Es verlängert sich nicht automatisch.

Alle! Das 9-Euro-Ticket können alle Menschen in Deutschland kaufen. Es soll eine Art "Schnupperangebot" sein. Die Politikerinnen und Politiker hoffen, dass sich nach den drei Monaten die Menschen denken, dass Bus- und Bahnfahren eine gute Alternative zum Autofahren ist und sich dann eine normale Monatskarte kaufen - und das klimaschädliche Auto öfter stehen lassen.

Viele Menschen haben natürlich schon eine dauerhafte Fahrkarte - zum Beispiel ein Jahresticket oder ein Jobticket oder ein Semesterticket für Studierende. Doch auch die sollen einen Vorteil davon haben: Sie bekommen die Differenz zwischen dem Ticketpreis und dem Abo automatisch erstattet. Und sie können mit ihrem Ticket natürlich auch bundesweit fahren.

Denn wo sowieso viel zu wenig Busse und Bahnen fahren, kann man sie auch nicht billig nutzen. In vielen ländlichen Regionen in Deutschland sind die Menschen also weiter auf das teure Autofahren angewiesen, weil einfach viel zu selten ein Bus bei ihnen fährt und der nächste Bahnhof vielleicht ziemlich weit weg ist.

Und zwar besonders auf Strecken, wo Menschen gerne Urlaub machen! Der Zeitraum für das 9-Euro-Ticket fällt nämlich genau in die Sommerferienzeit. Also könnte es auf einigen Strecken ziemlich voll in den Zügen werden.

Und das, ohne die Unternehmen, die die Busse und Bahnen bereitstellen, richtig gut darauf vorzubereiten. Sie haben jetzt sehr wenig Zeit, die Pläne der Politikerinnen und Politiker umzusetzen - sonst gibt es am 1. Juni, wenn alle das Ticket haben wollen, vielleicht ein ziemliches Chaos.

Das Problem ist, dass das 9-Euro-Ticket ziemlich teuer ist: 2,5 Milliarden Euro muss der Staat nämlich den Verkehrsunternehmen zahlen, damit das Bus- und Bahnfahren für drei Monate so billig sein kann. Und das geht eben nicht auf Dauer. Aber was kommt danach? Dass bis dahin der Ukraine-Krieg vorbei sein wird, ist unwahrscheinlich und auch dass die Spritpreise billig werden, ist unwahrscheinlich. Danach kosten die Monatstickets wieder genauso viel wie vorher - je nach Gebiet in Deutschland können das 60 oder sogar 90 Euro sein. Die Kritik ist also, sich besser etwas auszudenken, was länger hilft und die Menschen mehr zum Bus- und Bahnfahren bringt.

Sie haben nämlich nichts von Regionalzügen, U-Bahnen und Bussen: Wer sehr weite Strecken zurücklegen muss, um zur Arbeit zu kommen, muss weiterhin Autofahren oder die Fernzüge nutzen, die vom 9-Euro-Ticket ausgenommen sind.