Europameisterschaften, Bundesliga und andere große Wettkämpfe - wegen der Ausbreitung des Coronavirus wurden viele große Sportveranstaltungen schon verschoben. Lange war unklar, ob das auch die Olympischen Spiele und die Paralympischen Spiele betrifft, die im Sommer 2020 in Japan stattfinden sollten. Seit Dienstag steht fest: Die Spiele werden um etwa ein Jahr verschoben und finden erst 2021 statt.
Warum war die Entscheidung schwer?
Es hat einige Wochen gedauert, bis die Veranstalter entschieden haben, die Olympischen und Paralympischen Spiele zu verschieben. Dass ihnen die Entscheidung so schwer gefallen ist, liegt zum Beispiel daran, dass sie jetzt sehr viel neu organisieren müssen. Sie müssen etwa Helferinnen und Helfer für 2021 finden.
Außerdem kostet die Verschiebung extrem viel Geld. Denn zum Beispiel müssen jetzt neue Unterkünfte für die Sportlerinnen und Sportler gebaut werden. Es wurden zwar für 2020 extra Unterkünfte gebaut - die sind aber bereits jetzt schon weiterverkauft für die Zeit nach den Spielen und werden 2021 bewohnt sein, also nicht für die Sportlerinnen und Sportler frei sein.
Warum werden die Spiele abgesagt?
Ausbreitung verhindern: Zu Olympischen Spielen reisen in der Regel Hunderttausende Menschen aus aller Welt an - zum Beispiel Sportlerinnen und Sportler, Sportfans, Helferinnen und Helfer, Journalisten und Journalistinnen und noch viele mehr. Die Gefahr, dass sich das Coronavirus dort weiter verbreiten würde, ist groß. Schließlich rechnen Expertinnen und Experten damit, dass es auch im Juli weltweit noch viele Menschen geben wird, die mit dem Virus infiziert sein werden. Um das zu verhindern, müssten die Spiele abgesagt werden, sagen sie.
Keine fairen Bedingungen: Außerdem wäre es für viele Sportlerinnen und Sportler nicht fair, die Spiele diesen Juli abzuhalten. Denn: In manchen Ländern können sie sich gut vorbereiten, ganz normal trainieren oder sogar an Wettkämpfen teilnehmen. In anderen Ländern gelten strenge Ausgangssperren und es kann nur unter sehr schwierigen Bedingungen trainiert werden. Sportlerinnen und Sportler dort hätten dann einen Nachteil.
Was sagen die Sportlerinnen und Sportler dazu?
Nicht alle sind begeistert darüber, dass die Spiele verschoben werden. Sie hatten sich bereits monatelang oder sogar jahrelang darauf vorbereitet und müssen nun noch ein Jahr länger trainieren, um in Topform zu bleiben. Es gibt aber auch viele Sportlerinnen und Sportler, die die Entscheidung gut finden und erleichtert sind. Zum Beispiel auch der Zehnkämpfer Niklas Kaul, der für Deutschland bei den Olympischen Spielen antritt.