Am Sonntag war es so weit: ein kleiner Teil des Staudamms startete mit der Stromerzeugung. Und das ist erst der Anfang, denn der Staudamm auf dem riesigen Fluss Nil ist ein echtes Megaprojekt: mit dem Bau wurde bereits vor 10 Jahren begonnen und in ein paar Jahren wird der größte Staudamm Afrikas erst fertig sein. Dann soll er mehr als die Hälfte der Menschen in dem Land Äthiopien mit Strom versorgen. Auch wenn dieser Staudamm eine wichtige Aufgabe hat, sorgt er immer wieder für viel Ärger und Streit zwischen verschiedenen Ländern:
So wird aus Wasser Strom
Was man auch Staudamm nennt, ist eigentlich eine Talsperre. Sie besteht aus der Staumauer und dem Stausee. Und zu der Talsperre gehört vor allem ein Wasserkraftwerk. In dem wird aus dem Wasser der Talsperre Strom erzeugt. Wie der Name schon verrät, ist die enorme Kraft des Wassers die wichtigste "Zutat" beim Erzeugen von Strom. Das funktioniert so: ein Fluss, wie zum Beispiel der Nil, wird durch die Staumauer unterbrochen. Die sorgt so dafür, dass sich auf der einen Seite das Flusswasser staut, also ansammelt. Dadurch entsteht ein sogenannter Stausee. Der ist oft viel höher gelegen als der Fluss auf der anderen Seite der Staumauer. Die Wassermassen des Stausees werden dann meist durch Rohre von weit oben abgelassen und fließen über eine lange Strecke ab.
Quelle: dpa
Dieses abfließende Wasser trifft dann mit voller Wucht auf Turbinen. In denen werden Schaufeln von der Kraft des Wassers in Bewegung gesetzt und drehen sich. So ähnlich wie bei einem Wasserrad, wie hier rechts auf dem Foto! Diese Turbinen sind wiederum an Generatoren angeschlossen. Und hier wird's spannend: die Generatoren können nämlich aus der mechanischen Energie, also aus der Drehbewegung der Turbinen, elektrische Energie erzeugen, also Strom! So ähnlich funktioniert das bei einem Fahrrad mit Dynamo: hier dreht sich das Rad und treibt den Dynamo an, der dann die Lampe mit Strom versorgt.
Eingriff in die Natur
So faszinierend und wichtig Staudämme sind - so große Talsperren wie die in Äthiopien, können für die Natur ein Problem sein. Die Umweltschutzorganisation WWF kritisiert zum Beispiel, dass einige Staudämme in Naturschutzgebieten gebaut werden. Staudämme haben nämlich große Auswirkungen auf viele Ökosysteme. Das bedeutet, dass mit dem Bau von riesigen Anlagen wie zum Beispiel Talsperren, Flüsse und die Lebenswelt von vielen Tieren für immer verändert werden. Manchmal müssen sogar Menschen umziehen, weil Dörfer durch Staudämme überflutet werden. Außerdem haben vor allem die großen Staudämme mit dafür gesorgt, dass es weltweit weniger Fische gibt.
Diesen Text haben Karola und Hannes geschrieben