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Afghanische Mädchen dürfen nicht zur Schule

Dutzende Frauen und Mädchen gehen in Afghanistan auf die Straße. Denn sie wollen in die Schule gehen! Die Taliban haben die Schulen für Mädchen nicht wieder geöffnet - dabei hatten sie es versprochen.

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In Afghanistan beginnt das neue Schuljahr - aber nicht für die Mädchen ab der siebten Klasse! Die Terrorgruppe Taliban, die die Macht in dem Land an sich gerissen hat, verbietet das. Dabei hatten sie eigentlich zugesagt, alle Kinder in die Schule gehen zu lassen. Ein Sprecher der Taliban sagte aber am Mittwoch, Mädchen dürften nun doch nur bis zur 6. Klasse in die Schule gehen und danach nicht mehr. Einige Medien berichteten von weinenden Schülerinnen vor den geschlossenen Schulen. Eine Schülerin sagte einem TV-Sender:

Wir sind auch Menschen, warum sollen wir nicht in die Schule gehen dürfen? Was ist unsere Schuld?
Afghanische Schülerin

Mutiger Protest der Frauen und Mädchen

Am Samstag sind in Afghanistan dutzende Frauen und Mädchen auf die Straße gegangen, um gegen die Schulschließungen zu protestieren. Viele Mädchen und Frauen, darunter auch einige Lehrerinnen, waren dabei. Dieser Protest ist sehr mutig - es ist nämlich sehr gefährlich, etwas gegen die Taliban zu sagen. Bisher ist nicht bekannt, was mit den Demonstrantinnen passiert ist und ob vielleicht einige festgenommen wurden.

Protestierende Frauen und Mädchen in Afghanistan
Schülerinnen und Lehrerinnen demonstrieren in der afghanischen Hauptstadt Kabul.
Quelle: epa/stringer

Der Sprecher der Taliban sagte zwar, dass die jetzigen Schulschließungen nicht heißen, dass die Schulen für die Mädchen geschlossen bleiben würden. Eine Öffnung der Schulen für ältere Mädchen hätte aber besonders strenge Mitglieder der Terrorgruppe verärgert.

Was die Schulen mit Hilfsgeldern zu tun haben

Die Taliban sind seit August in Afghanistan an der Macht. Nach ihrer Machtübernahme hatten sie zunächst weiterführende Schulen nur für Jungen wieder geöffnet. Die Zusage auch für Mädchen die Schulen wieder zu öffnen, war sehr wichtig für andere Länder, zum Beispiel auch für Deutschland. Das war unter anderem eine Bedingung dafür, auch der Taliban-Regierung weiter Hilfsgelder für Afghanistan zu zahlen.

Vielen Menschen in Afghanistan geht es nämlich sehr schlecht, sie sind auf die Hilfe aus anderen Ländern angewiesen. Mehr darüber lest ihr hier:

Ein Mädchen hüllt sich in eine Decke

logo! - So ist die Lage der Menschen in Afghanistan 

Seit die Taliban die Macht an sich gerissen haben, geht es den Menschen in Afghanistan immer schlechter. Sie leiden unter Gewalt und Hunger.

Das Verbot der Taliban

Die Taliban behaupten, Mädchen haben in Schulen nichts zu suchen und generell sollen Frauen den Männern streng untergeordnet sein. Sie dürfen zum Beispiel auch nicht ohne eine männliche Person weiter als 45 Kilometer reisen.

Viele Frauen dürfen nicht mehr arbeiten gehen. Die Taliban begründen das mit ihrer Religion, dem Islam.

Allerdings steht zum Beispiel im Koran, dem wichtigsten Buch des Islam, nichts davon, dass Mädchen nicht zur Schule gehen dürfen und keine Bildung bekommen sollen. Im Gegenteil: In vielen Versen ist davon die Rede, dass sich die Gläubigen möglichst viel Wissen aneignen sollen - zwischen Frauen und Männern wird dabei kein Unterschied gemacht. Von Mohammed, dem wichtigsten Propheten im Islam, ist sogar folgendes Zitat überliefert:

"“ 

Wer eine Tochter gut aufzieht und ihr eine gute Bildung und Erziehung angedeihen lässt, erwirbt dadurch das Paradies.
Prophet Mohammed, überliefert von Tirmidhi

Auch wenn sie es behaupten - die "Religion" der Taliban hat mit dem Islam wenig zu tun. Ihnen geht es vor allem darum, ihre Macht auszuüben und Menschen, besonders Frauen, zu unterdrücken. Denn keine Schulbildung bedeutet kein Wissen - auch nicht darüber, wie man in Afghanistan vielleicht vieles besser machen könnte als die Taliban.

Diesen Text hat Meike geschrieben.

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