Wegen Corona kamen die CDU-Mitglieder nicht wie sonst an einem Ort zum Parteitag zusammen, sondern schalteten sich über das Internet zusammen. Ungefähr so, wie viele von euch im Moment Schulunterricht haben. Und dann wurde abgestimmt.
Die Wahl
Quelle: christian marquardt/pool/epa-efe
Zur Wahl stellten sich drei Kandidaten - ähnlich wie bei der Wahl zum Klassensprecher oder zur Klassensprecherin: Außer Armin Laschet auch noch Friedrich Merz und Norbert Röttgen. Jeder von ihnen hielt eine Rede, um für sich zu werben und die Parteimitglieder von sich zu überzeugen. Danach wurde das erste Mal abgestimmt, Laschet und Merz bekamen die meisten Stimmen, Röttgen verlor und war raus aus dem Rennen. Dann gab es eine Stichwahl zwischen Laschet und Merz, die Laschet gewann. Nun muss diese digitale Wahl noch mit einer Briefwahl bestätigt werden.
Der neue Parteichef
- Laschet ist 59 Jahre alt und Politiker in Nordrhein-Westfalen: Er ist der Ministerpräsident - also Chef - des Bundeslandes.
- Geboren wurde er in Aachen. Er hat drei jüngere Brüder, die Mutter war Hausfrau, der Vater Bergmann in einem Steinkohlebergwerk und später Leiter einer Grundschule. Laschet ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
- In der Schule war Laschet eher so mittel, einmal blieb er sitzen, steht in einem Buch über sein Leben.
- Als Politiker hat Laschet schon lange gearbeitet: Zuerst im Stadtrat von Aachen, später auch als Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen, im Bundestag oder im Europäischen Parlament.
- In seiner Freizeit schaut er Fernsehkrimis oder liest Bücher. Laschet ist Fußball-Fan und besucht gerne die Heimspiele von Alemannia Aachen. Außerdem ist ihm der Karneval sehr wichtig. Im Urlaub fährt er gerne an den Bodensee.
Der Job
Als neuer CDU-Chef hat Laschet viel zu tun, denn das Jahr 2021 wird ein so genanntes Superwahljahr: In sechs Bundesländern wird ein neuer Landtag gewählt und außerdem in ganz Deutschland ein neuer Bundestag. Bei all diesen Wahlen will die Partei CDU natürlich möglichst viele Stimmen holen. Zu Laschets Aufgaben gehört es, die verschiedenen Meinungen innerhalb der Partei unter einen Hut zu bringen, so dass sie vereint Wahlkampf machen kann und dafür werben, dass möglichst viele Menschen sie wählen.
Der Kanzlerkandidat?
Quelle: federico gambarini/reuters
Das ist besonders wichtig bei der Bundestagswahl im September. Denn die Partei, die dort die meisten Stimmen holt, stellt meist auch den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin. Da Angela Merkel nicht noch einmal Bundeskanzlerin werden will, sind viele gespannt darauf, wer sich um dieses Amt bemühen wird, also dafür kandidieren wird. Für die CDU kann dieser Kanzlerkandidat der Parteichef sein, also Laschet - muss aber nicht: Denn die CDU bildet gemeinsam mit ihrer Schwesterpartei CSU, die es nur in Bayern gibt, die Union aus CDU und CSU. Und diese Union muss noch entscheiden, wen sie als Kanzlerkandidat ins Rennen schicken will. Außer Laschet ist dafür etwa auch noch der Chef der CSU Markus Söder im Gespräch.
Übrigens: Der Kanzlerkandidat für die Partei SPD steht schon fest: Olaf Scholz. Hier könnt ihr mehr darüber nachlesen.
Diesen Text hat Petra geschrieben.