Nach einem heftigen Erdbeben und einem schweren Tsunami fielen in mehreren Reaktoren des Atomkraftwerks in Fukushima am 11. März 2011 die Kühlsysteme aus. Dadurch erhitzten die Brennstäbe so stark, dass sie teilweise schmolzen. So ein Unfall wird Kernschmelze genannt. Außerdem gab es in einem Reaktor eine Explosion. Dadurch wurde radioaktives Material in die Luft geschleudert und ein großes Gebiet verseucht. Radioaktives Material kann Menschen und Tiere sehr krank machen und sogar töten.
Wie sieht es inzwischen am Atomkraftwerk aus?
Auch acht Jahre nach der Katastrophe wird an dem zerstörten Atomkraftwerk immer noch gearbeitet und aufgeräumt. Radioaktiv verstrahlte Erde wurde bereits weggebaggert. Über den verseuchten Boden wurde eine dicke Betonschicht gegossen. Irgendwann soll die Ruine komplett abgebaut werden. Dazu müssen aber erst die gefährlichen Brennstäbe in den zerstörten Reaktoren entfernt werden. Da ein Kontakt mit ihnen tödlich wäre, ist das eine ziemlich schwierige Aufgabe. Am Montag haben nun ferngesteuerte Roboter damit angefangen, die Brennstäbe aus den Ruinen des Kernkraftwerks zu transportieren.
Ziemlich knifflige Aufgabe
Lange wusste niemand, wie man die Brennstäbe wegräumen könnte. Eigentlich sollten schon vor vier Jahren die ersten Brennstäbe aus dem Kraftwerk geholt werden. Doch Trümmerteile und technische Schwierigkeiten verzögerten den Beginn der Aufräumarbeiten immer wieder. Und auch nun läuft nicht alles reibungslos. Direkt am ersten Tag gab es Probleme und die Arbeit musste unterbrochen werden. Insgesamt wird es wohl viele Jahre dauern bis alle Brennstäbe aus dem zerstörten Kraftwerk entfernt sind. Experten rechnen jedoch damit, dass jederzeit Probleme auftauchen und die Aufräumarbeiten verzögern könnten.
Wie gefährlich ist es noch in Fukushima?
Weil es besonders stark radioaktiv verseucht war, wurde ein großes Gebiet um das Atomkraftwerk damals zur Sperrzone erklärt. Die Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Mittlerweile sollen große Teile des Sperrgebiets aber wieder sicher sein - das behauptet zumindest die japanische Regierung und ruft die Bewohner dazu auf, wieder zurückzukehren. Umweltschützer bezweifeln das. Sie sagen, die Strahlung dort sei immer noch zu hoch, vor allem für Kinder. Nur wenige Bewohner sind bisher tatsächlich zurückgekommen.
Die Lage ist unter Kontrolle
Auch die Betreiber - also die Firma, der das Atomkraftwerk gehört - sehen in den vergangenen acht Jahren große Fortschritte. Insgesamt sei die Strahlung am Atomkraftwerk weniger geworden. Für Arbeiter im Einsatz haben sich die Bedingungen deutlich verbessert. Die Regierung und die Betreiber sind davon überzeugt, dass die Lage in Fukushima unter Kontrolle ist. Das sieht man auch daran, dass schon im kommenden Jahr einige Wettbewerbe der Olympischen Sommerspiele in der Nähe ausgerichtet werden sollen. Viele Menschen in Japan haben aber das Gefühl, dass die Regierung die Probleme, zum Beispiel mit der Strahlung, viel harmloser darstellt, als sie möglicherweise sind. Viele ehemaligen Anwohner fühlen sich von der Regierung mit ihren Sorgen nicht ernst genommen.