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Alles begann, nachdem etwas zu Ende ging: Nämlich der Zweite Weltkrieg. Das war im Jahr 1945. Deutschland wurde besiegt, und zwar von den Ländern USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion. Die Länder konnten sich aber nicht einigen, wie es mit dem besiegten Deutschland weitergehen sollte und auch, wer über das Land bestimmen sollte. Die Lösung: Die vier Länder teilten Deutschland in vier Zonen auf. Ein paar Jahre später, 1949, entstanden aus den vier Zonen dann zwei deutsche Staaten: Die US-amerikanische, britische und französische Zone wurden zur Bundesrepublik Deutschland mit der Hauptstadt Bonn. Aus der sowjetischen Zone wurde die Deutsche Demokratische Republik (DDR).
Streit um Berlin
Streit gab es um Berlin: Vor dem Zweiten Weltkrieg war es die Hauptstadt Deutschlands gewesen. Großbritannien, Frankreich und die USA wollten nicht, dass sowjetische Politiker dort alleine das Sagen haben sollten. Sie dachten, dass sowjetische Politiker vielleicht nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland alleine bestimmen wollten.
Teilung von Berlin
Tja, und dann passierte mit Berlin, was vorher auch mit Deutschland passiert war: Der Streit endete damit, dass Berlin in zwei Teile geteilt wurde, in einen Ost- und einen Westteil. Der Ostteil gehörte danach zur DDR und der Westteil zur Bundesrepublik Deutschland.
Unterschiedliches Leben in den beiden Ländern
Von da an war das Leben in den beiden "deutschen Teilen" sehr unterschiedlich: Den Menschen im Westen ging es nach dem Krieg schneller wieder besser als den Menschen im Osten. Das lag zum Beispiel daran, dass die Bundesrepublik Deutschland und der Teil in West-Berlin viel Unterstützung von dem reichen Land USA bekamen. Supermärkte und Geschäfte waren in der Bundesrepublik bald wieder voll mit Waren. Auch auf den Märkten gab es wieder fast alles zu kaufen. In der DDR dagegen ging es den Menschen viel schlechter und sie verdienten auch viel weniger Geld. Die Sowjetunion konnte die DDR nämlich nicht mit viel Geld unterstützen. Das Land war nicht so reich wie die USA.
Strenge Regeln in der DDR
Noch dazu war die Regierung der DDR sehr streng: Die Menschen dort durften zum Beispiel kaum mitreden, was in ihrem Land passieren sollte. Und viele Menschen in der DDR waren nicht mit der Politik dort einverstanden. Das zu sagen, war allerdings sehr gefährlich. Die Poltikerinnen und Politiker der Regierung konnten den Menschen zur Strafe zum Beispiel den Job wegnehmen oder sie sogar ins Gefängnis sperren lassen.
Ab in den Westen
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Immer mehr Menschen wollten die DDR verlassen. Deshalb kamen viele Menschen damals über die Grenze aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1949 bis 1961 wanderten mehr als zwei Millionen Menschen in die Bundesrepublik aus. Das war für die Regierung der DDR ein riesiges Problem, weil vor allem junge und gut ausgebildete Leute das Land verließen.
Bau der Mauer
Die Politiker in der DDR wollten unbedingt verhindern, dass immer mehr Menschen aus der DDR weggehen. Deshalb machten sie die Grenze zur Bundesrepublik Deutschland dicht. Soldaten der DDR bewachten sie. Kein Bürger der DDR sollte mehr in die Bundesrepublik Deutschland kommen können. Am 13. August 1961 spannten Arbeiter Stacheldraht mitten durch Berlin und bauten dann eine drei Meter hohe Mauer quer durch die Stadt.
28 Jahre lang getrennt
Etwas mehr als 28 Jahre lang waren Ost- und West-Berlin, die Bundesrepublik Deutschland und die DDR durch eine schwer bewachte Grenze in zwei Teile gespalten. Freunde und Verwandte konnten sich nicht mehr sehen.
Lebensgefährliche Flucht
Mit der Zeit wurden aber mehr Menschen in der DDR mit ihrer Regierung unzufrieden. Sie wollten nicht mehr in ihrem Land eingeschlossen sein. Denn außer der Bundesrepublik gab es noch viele weitere Länder, in die sie nicht reisen durften - höchstens mit einer Ausnahmegenehmigung. Tausende von Menschen versuchten deshalb, aus der DDR zu fliehen. Das war lebensgefährlich, weil die Soldaten an der Grenze den Befehl hatten, auf flüchtende Menschen zu schießen. So wurden mehr als 1.000 Menschen auf der Flucht aus der DDR getötet.
Protest gegen die Mauer
Viele Jahre später, im Jahr 1989, begannen viele Menschen, die in der DDR geblieben waren, offen auf der Straße gegen ihre Regierung zu demonstrieren. Nach und nach machten immer mehr Menschen bei diesen Demonstrationen mit. Erst schlug die Regierung diese Demonstrationen mit Gewalt nieder. Doch irgendwann ließen sich die Menschen nicht mehr abschrecken und demonstrierten weiter. Außerdem versuchten Politiker aus anderen Ländern, die DDR zu überreden, ihre Grenzen wieder zu öffnen.
Fall der Mauer
Der Druck auf die Politikerinnen und Politiker der DDR wurde immer größer, so dass sie schließlich aufgeben mussten. Am 9. November 1989 war es so weit: Die Berliner Mauer wurde geöffnet, man sagt auch, "die Mauer fiel" (obwohl sie natürlich nicht einfach umkippte). Darauf hatten viele Menschen lange gewartet und konnten es vor Freude kaum fassen! Sie kletterten auf die Mauer, die Deutschland so lange geteilt hatte, und feierten.
Wiedervereinigung
Die Menschen aus der DDR konnten endlich wieder reisen, wohin sie wollten. Und ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, wurden die beiden Teile, DDR und Bundesrepublik Deutschland, wiedervereinigt. Seither gibt es nur noch ein Land: Deutschland. Hauptstadt ist wieder Berlin - wie vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Mauer wurde endgültig abgerissen. Nur ein paar wenige Teile wurden zur Erinnerung an die Geschichte des geteilten Deutschlands stehengelassen.