Mehr als 60 Millionen Menschen in Deutschland konnten am Sonntag einen neuen Bundestag wählen. Der Bundestag ist das wichtigste Parlament in Deutschland. Die Politikerinnen und Politiker im Bundestag treffen sehr wichtige Entscheidungen für alle Menschen in Deutschland.
Nachdem die Wahllokale um 18 Uhr geschlossen hatten, wurden die Stimmen ausgezählt. Das hat bis in die Nacht gedauert - aber jetzt ist das Ergebnis da: Die SPD hat knapp gewonnen.
Hier seht ihr das Ergebnis:
Was die Zahlen jetzt bedeuten:
- Ganz knapp hat die SPD bei dieser Wahl die meisten Stimmen bekommen. Die Politikerinnen und Politiker der Partei freuen sich besonders, denn meistens stellt die Partei, die bei der Wahl die meisten Stimmen bekommt, auch die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler. Bei der SPD wäre das Olaf Scholz.
- Die Politikerinnen und Politiker der CDU/CSU haben bei einer Bundestagswahl noch nie so wenige Stimmen bekommen wie in diesem Jahr. Sie sind deshalb enttäuscht. Zudem hat die Partei mit Angela Merkel seit 16 Jahren die Bundeskanzlerin, also die Chefin der Regierung, gestellt. Ob die CDU/CSU jetzt weiter regieren kann, ist noch offen. Da das Ergebnis so knapp ist, hat der Spitzenkandidat Armin Laschet gestern Abend aber schon angekündigt, dass auch er versuchen möchte, Kanzler zu werden.
- In Umfragen vor der Wahl lag die Partei Bündnis 90/Die Grünen zeitweise sogar auf dem ersten Platz. Nun hat die Partei die drittmeisten Stimmen bekommen. Im Vergleich zur letzten Bundestagswahl sind es deutlich mehr Stimmen. Die Grünen wollen jetzt auf alle Fälle in einer Regierung mit dabei sein.
- Die FDP hat fast gleich viele Stimmen wie bei der letzten Wahl bekommen. Auch sie will bei einer Regierung mitmachen.
- Die Partei AfD hat bei der letzten Wahl die drittmeisten Stimmen bekommen. In diesem Jahr ist die Partei auf Platz fünf.
- Die Linke hat nur knapp fünf Prozent der Stimmen bekommen. Die Politikerinnen und Politiker der Partei sind enttäuscht, denn sie haben die sogenannte Fünf-Prozent-Hürde nicht erreicht. Was die Fünf-Prozent-Hürde ist, könnt ihr hier nachlesen. Da sie aber in drei Wahlkreisen die Direktmandate gewonnen haben, können sie trotzdem wieder im Bundestag sitzen.
Jetzt, nachdem die Stimmen komplett ausgezählt sind, gibt es aber noch nicht direkt eine neue Regierung. Weil keine Partei alleine die Mehrheit (also mindestens die Hälfte) der Sitze im Bundestag hat, müssen sich verschiedene Parteien zusammenschließen. Das nennt man Koalition.
Sie arbeiten dann zusammen und bilden die Bundesregierung. Um herauszufinden, wer mit wem am besten eine Koalition bilden kann, müssen die Parteien miteinander sprechen. Damit fangen sie direkt nach der Wahl an. Welche Parteien künftig zusammenarbeiten könnten, haben wir euch hier zusammengestellt:
Bis es aber wirklich eine neue Regierung und einen neuen Bundeskanzler gibt, das kann noch ein paar Wochen dauern. Sobald sich die Parteien nämlich einig sind, dass sie eine Koalition bilden wollen, gibt es so genannte Koalitionsverhandlungen. Erst danach können alle mit der Arbeit loslegen. Bis dahin bleibt die alte Regierung im Amt und auch Angela Merkel bleibt noch ein bisschen Bundeskanzlerin.
Wenn ihr noch mehr rund um die Bundestagswahl wissen wollt: Auf unserer Themenseite gibt es viele Infos rund um die Bundestagswahl:
Diesen Text haben Hannes und Katrin R. für euch geschrieben.