Aber was, wenn die Eltern die Impfung wollen, aber das Kind will nicht?
Wenn die Eltern ihr Kind unbedingt gegen Corona impfen lassen wollen, das Kind aber dagegen ist, ist das eine ziemlich schwierige Situation für die Ärztinnen und Ärzte. Wenn sie den Eindruck haben, dass das Kind oder der Jugendliche reif genug ist und die Entscheidung gut abgewogen hat, werden viele Ärztinnen und Ärzte diesen jungen Patienten sicherlich nicht gegen seinen Willen impfen wollen.
Halten die Ärztinnen und Ärzte die Impfung aber für sehr wichtig, zum Beispiel, weil der Jugendliche krank an Herz oder Lunge ist und das Coronavirus für ihn besonders gefährlich ist, könnte das anders aussehen. Vor allem, wenn sie den Eindruck haben, dass der Jugendliche selbst gar nicht reif genug ist, diese Entscheidung selbst zu treffen. Dann dürfen die Eltern entscheiden. Sind sie für die Impfung und die Ärztinnen und Ärzte auch, könnten sie den jungen Patienten im Zweifel auch gegen seinen Willen impfen. Sicherlich werden sie aber erst versuchen, das Kind oder den Jugendlichen zu überzeugen. Denn eine gemeinsame Entscheidung ist die beste Lösung.
Und wenn der Arzt oder die Ärztin nicht impfen will?
Eltern und Kind wollen die Impfung, aber der Arzt hat Bedenken? Dann muss er nicht impfen. Keiner ist dazu gezwungen. Etwa die Hälfte der Kinderärzte impft zwar gegen das Coronavirus, allerdings sehr unterschiedlich. Einige impfen jedes Kind ab zwölf, das geimpft werden möchte. Andere Kinderärzte haben Bedenken und wollen keine gesunden Kinder und Jugendlichen gegen Corona impfen. Denn es ist zwar erlaubt, eine Empfehlung gibt es aber nicht. Weil es für Kinder bisher auch nur sehr wenige Impfdosen gibt, werden in vielen Kinderarztpraxen erstmal auch nur Kinder und Jugendliche geimpft, für die Covid-19 besonders gefährlich wäre, zum Beispiel weil sie das Down-Syndrom haben oder eine Lungen- oder Herzkrankheit.