logo! - die Kindernachrichten des ZDF
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
- Nach dem zweiten Weltkrieg bis zum 3. Oktober 1990 gab es zwei deutsche Staaten.
- Die beiden Staaten hießen Bundesrepublik Deutschland und Deutsche Demokratische Republik.
- In der DDR ließ die Regierung die Menschen überwachen. Dort galten strenge Regeln.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten sich die Siegerländer nicht einigen, wie es mit dem besiegten Deutschland weitergehen sollte. Deshalb teilten sie Deutschland. Der westliche Teil wurde zur Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde von den Siegerländern USA, Frankreich und Großbritannien kontrolliert. Der östliche Teil wurde zur DDR. Dort hatten die Chefs der Sowjetunion das Sagen. Sie kontrollierten alles, was in der DDR passierte. Aus der DDR sollte ein Land werden, in dem alle Menschen gleichberechtigt sind und in dem allen alles gehört. Das allerdings ging aus mehreren Gründen schief.
Die SED bestimmte über alles
Die Flagge der DDR
Quelle: colourbox.de
Ein Grund: Es gab nur eine einzige Partei, die die Macht hatte. Das war die Sozialistische Einheitspartei (SED). Die Politiker der SED regierten das Land. Sie schrieben vor, wer welchen Beruf lernen durfte. Sie machten Pläne, was und wie viel in den Fabriken hergestellt werden sollte. Obendrein bestimmten sie, was in den Zeitungen geschrieben und im Fernsehen gesendet werden durfte. Fast alle Kinder in der DDR waren bei den "Jungen Pionieren". Dort wurde ihnen beigebracht, dass die Regierung der DDR gut für alle sei.
Die eigene Meinung zu sagen, war gefährlich
Geheime Überwachungskamera
Quelle: dpa
Viele Menschen in der DDR waren mit der Politik der SED-Regierung nicht einverstanden. Das zu sagen, wäre allerdings sehr gefährlich gewesen. Die Regierung konnte den Leuten zur Strafe zum Beispiel den Job wegnehmen oder sie sogar ins Gefängnis sperren lassen. Um die Kontrolle zu bewahren, ließ die DDR-Regierung die Menschen vom Ministerium für Staatssicherheit, kurz Stasi, überwachen.
Immer mehr Leute wollten die DDR mit ihrer strengen Politik verlassen. Doch dann schloss die DDR bis 1961 nach und nach die Grenze zur Bundesrepublik und ließ sie bewachen. Die Soldaten an der Grenze sollten verhindern, dass Menschen über die Grenze flüchteten. Dafür sollten sie, wenn nötig, auch auf Menschen schießen. So eine Anweisung an die Soldaten heißt Schießbefehl.
"Wir sind das Volk!"
DDR-Bürger klettern am 9. November 1989 auf die Berliner Mauer.
Quelle: reuters
Nach und nach wurden immer mehr Menschen in der DDR wütend. Sie waren so mutig, auf die Straße zu gehen und gegen die SED-Regierung zu protestieren. Erst schlug die Regierung diese Demonstrationen mit Gewalt nieder. Doch irgendwann ließen sich die Menschen nicht mehr abschrecken. "Wir sind das Volk", riefen sie und forderten Mitbestimmung und Freiheit. Politiker aus anderen Ländern überredeten die Regierungen der DDR und der Sowjetunion, die Grenze zum Westen zu öffnen. Am 9. November 1989 war es so weit. Elf Monate später, am 3. Oktober 1990, wurde aus der Bundesrepublik Deutschland und der DDR wieder ein Land.