Einige Politiker der Partei CDU haben am Donnerstag darüber geredet, was ihr nach eurer Schulzeit macht. Kann nicht sein? Doch tatsächlich! Sie überlegen nämlich, ob sie alle Jugendlichen, die mit der Schule fertig sind, dazu verpflichten, ein Jahr lang etwas zu arbeiten, das für die Gesellschaft gut ist. Also etwas, von dem möglichst viele Menschen in Deutschland etwas haben.
Was das für Jobs wären
In diesem Jahr könnten sie zum Beispiel alte oder kranke Menschen pflegen, bei der Feuerwehr mitarbeiten, Kinder- oder Jugendgruppen betreuen oder als Soldatin oder Soldat zur Bundeswehr gehen. In dieser Zeit verdienen sie auch etwas Geld.
Das spricht dafür
Wenn junge Menschen sich ein Jahr lang sozial engagieren, dann trägt das dazu bei, dass die Gesellschaft besser zusammenhält, also dass man sich mehr gegenseitig hilft - das hoffen zumindest einige Politikerinnen und Politiker. Außerdem werden in einigen Bereichen dringend Helfer gebraucht. In vielen Pflegeheimen beispielsweise fehlt es an Personal. Wenn junge Frauen und Männer dort eine Zeit lang mithelfen, könnte das das Leben für die Menschen im Pflegeheim deutlich schöner machen.
Und auch für die jungen Menschen selbst, ist so ein Jahr ein Gewinn, sagen einige Politiker. Die jungen Menschen würden Dinge erleben, die sie ohne das Jahr nie erleben würden und hätten danach vielleicht auch einen ganz anderen Blick auf das Leben und die Welt. Außerdem würden sie dabei vieles lernen, das sie später gut gebrauchen könnten. Und einen Einblick in Berufe bekommen, bevor sie sich selbst dann festlegen, was sie werden wollen.
Das spricht dagegen
Einige Politiker finden es nicht richtig, Nachwuchsprobleme beispielsweise in Pflegeberufen, dadurch zu lösen, dass junge Menschen zur Arbeit dort verpflichtet werden. Andere bezweifeln, dass so ein Pflicht-Jahr überhaupt möglich ist. Sie sagen, die Gesetze in Deutschland erlauben es nicht, dass jemand zu einer Arbeit gezwungen wird.
So etwas ähnliches gab es schon mal
Tatsächlich gab es so etwas ähnliches schon mal in Deutschland. Allerdings nur für junge Männer. Bis 2011 galt die Wehrpflicht. Alle Männer in Deutschland mussten für einige Zeit zur Bundeswehr. Wollten sie das nicht, mussten sie Zivildienst leisten - also zum Beispiel alte Menschen pflegen oder in Jugendzentren helfen. Nachdem die Wehrpflicht abgeschafft wurde, gab es den Bundesfreiwilligendienst. Seitdem können sich junge Menschen ein Jahr engagieren, müssen es aber nicht. Anders als die Wehrpflicht, würde die neue Dienstpflicht auch für Frauen gelten.
Was haltet ihr davon?
Wie würdet ihr es finden, wenn wirklich so eine allgemeine Dienstpflicht kommt? Schreibt unten in die Kommentare!
- Ein Jahr lang freiwillig helfen
Farhan macht ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Kinderkrippe.
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