Im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos leben Tausende Geflüchtete - ungefähr viermal so viele wie eigentlich in das Camp passen würden. Die Geflüchteten sind aus verschiedenen Ländern in die EU geflohen und wurden in dem Camp untergebracht. Am Sonntag hat es dort mindestens zwei Brände gegeben. Wodurch die Feuer ausgelöst wurden, ist noch unklar. Mindestens eine Frau ist dabei gestorben. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Feuer sorgte für Unruhen
Quelle: Reuters
Die Feuer und die Todesfälle lösten Chaos bei den Geflüchteten aus. Sie berichten, dass es zu lange gedauert habe, bis die Feuerwehr zum Löschen vor Ort war. Aus Wut warfen die Geflüchteten mit Steinen - zum Teil bewarfen sie auch Polizisten und Feuerwehrleute. Die Polizei versprühte Tränengas, um die Bewohner zurückzuhalten und weiter löschen zu können. Tränengas reizt die Augen und die Atemwege. Polizisten setzen Tränengas manchmal bei Unruhen ein - das ist nicht verboten.
Camp ist überfüllt
Immer wieder kommt es in dem riesigen Flüchltingscamp Moria zu Unruhen und Gewalt. Das Camp ist eigentlich für etwa 3.000 Geflüchtete gebaut - jetzt leben dort mehr als 12.000. Die Geflüchteten leben dort unter sehr schlechten Bedingungen und fühlen sich von der griechischen Regierung im Stich gelassen.
Quelle: Reuters
Viele schlafen in wackeligen Zelten unter feuchten Decken. Sie müssen sich mit etwa 70 anderen Menschen eine Toilette teilen - dadurch sind die Toiletten extrem schmutzig und unhygienisch. Die Gefahr, krank zu werden ist deshalb sehr hoch. Doch Ärzte gibt es in dem Lager viel zu wenige. Und auch sonst können sich die Helferinnen und Helfer nicht genug um diese vielen Menschen kümmern. Oft kommt es auch zu Gewalt und viele fühlen sich dort nicht sicher. Die griechische Regierung überlegt jetzt, wie es mit den Flüchtlingen in dem Camp Moria weitergeht. Manche wurden bereits von der Insel auf das Festland gebracht. Andere sollen die EU wieder verlassen.