Ein Gericht in Istanbul hat den deutschen Journalisten zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Das Gericht ist der Meinung, dass Deniz Yücel durch seine Berichte eine verbotene Gruppierung unterstützt hatte. Von anderen Vorwürfen wurde der Journalist freigesprochen. Yücel selbst war bei der Gerichtsverhandlung in der Türkei nicht dabei. Sein Anwalt sagte auch schon, dass sie dieses Urteil so nicht akzeptieren und weiter für Yücels Unschuld kämpfen werden.
Der Journalist war am 14. Februar 2017 in der Türkei festgenommen worden und saß dort etwas mehr als ein Jahr lang in Untersuchungshaft. Yücel hat sowohl den deutschen als auch den türkischen Pass. Er hat für eine große deutsche Zeitung aus der Türkei berichtet. Ihm wurde vorgeworfen: Er hetze die Bevölkerung auf und mache Werbung für eine verbotene Gruppierung. Im Februar 2018 wurde Yücel dann aus der Untersuchungshaft entlassen. Er durfte das Gefängnis verlassen und konnte nach Deutschland ausreisen. Der Gefängnisstrafe kann Yücel entgehen, wenn er nicht mehr in die Türkei einreist.
Viele bezweifeln allerdings, dass an diesen Vorwürfen überhaupt etwas dran ist. Sie vermuten, dass es vor allem darum gehe, Journalisten wie Yücel und andere einzuschüchtern. In den vergangenen zwei Jahren wurden in der Türkei viele Zeitungen, Radio- und Fernsehsender geschlossen. Viele türkische Journalisten, die kritisch über den Präsidenten Erdoğan und seine Politik berichtet hatten, wurden festgenommen. Mehr als 100 von ihnen sitzen noch immer in türkischen Gefängnissen.
Viele haben sich für Yücel eingesetzt
Quelle: dpa
Nachdem der deutsche Journalist in der Türkei festgenommen wurde, haben sich sehr viele Menschen für seine Freilassung gefordert. In Yücels Heimatstadt Flörsheim wurde immer wieder für seine Freilassung demonstriert. Auch einige deutsche Politiker haben sich dafür eingesetzt, dass Deniz Yücel so schnell wie möglich aus dem Gefängnis entlassen wird, vor allem auch der damalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel.