So trainiert ihr euer Gedächtnis

Bei dieser Übung müsst ihr euch zusammen mit mindestens einem Partner eine Geschichte ausdenken. Und das funktioniert so: Einer von euch gibt ein Wort vor, und der andere versucht mit dem Wort einen Satz zu bilden. Nach einem Satz tauscht ihr die Rollen. Die Person, die jetzt einen Satz bildet, muss daran denken alle Sätze zu wiederholen, bevor ein neuer Satz dazukommt - so entwickelt sich nach und nach eine Geschichte. Das kreative Denken fördert die Zusammenarbeit verschiedener Gehirnregionen und gleichzeitig trainiert ihr mit dieser Übung euer Kurzzeitgedächtnis. Das Kurzzeitgedächtnis speichert Dinge, die ihr gerade erst gelernt habt, nur für ungefähr 20 Minuten ab. Wenn ihr nach dieser Zeit das Wissen wiederholt, kann es in das Langzeitgedächtnis übergehen, wo es längere Zeit gespeichert wird.

Fit bleiben und gleichzeitig das Gedächtnis trainieren? Das geht ganz einfach während eines Spaziergangs! Versucht mal eure Schritte beim Laufen zu zählen. Wenn ihr euch verzählt habt, müsst ihr von vorne beginnen. Das klingt noch zu einfach?
Wenn ihr diese Übung gemeistert habt, geht es noch eine Stufe schwieriger: Versucht einmal nur jeden zweiten oder dritten Schritt zu zählen. Ihr werdet merken, dass dafür ganz schön viel Konzentration notwendig ist, die ihr mit dieser Übung im Alltag einfach trainieren könnt.

Ein Klassiker des Gedächtnistrainings ist das Memory. Der Vorteil dieser Übung ist nicht nur, dass jeder die Spielregeln bereits kennt, sondern sie macht auch in der Gruppe viel Spaß. Memory trainiert Konzentration und Merkfähigkeit. Wenn ihr also gleichzeitig auch noch etwas lernen wollt, könnt ihr aus eurem normalen Memory ein Vokabelmemory basteln - dafür schreibt ihr das Wort einmal auf Deutsch und einmal in einer Fremdsprache auf einen Zettel. Je öfter ihr das Vokabelmemory wiederholt, desto eher speichert euer Gehirn das Wissen im Langzeitgedächtnis ab. Die nächste gute Note im Vokabeltest sollte damit gesichert sein.

Eine Übung für zwischendurch: Das Alphabet rückwärts aufzählen. Klingt erstmal einfach. Durch die ungewohnte Reihenfolge verändert sich aber euer Gehirn ein klein wenig. Es verknüpft Nervenzellen neu oder anders am sogenannten neuronalen Netz. Ihr könnt euch das neuronale Netz wie ein riesiges Spinnennetz vorstellen, an dem ständig weitergesponnen wird und das eine mit dem anderen Ende verknüpft wird. Jedes Mal, wenn wir etwas lernen, wird dieses Netz größer und dichter. Das macht euer Gehirn leistungsfähiger und ihr lernt Neues viel besser.

Vielleicht kennt ihr das Laufdiktat schon aus der Schule. Diese Übung könnt ihr auch ganz einfach Zuhause nachmachen. Dafür platziert ihr einen Übungstext weit entfernt von eurem Arbeitsplatz, so dass ihr aufstehen müsst, um ihn lesen zu können. Versucht euch dann so viele Wörter wie möglich zu merken und schreibt sie an eurem Platz auf. Das wiederholt ihr dann so lange, bis ihr euren Übungstext fertig aufgeschrieben habt. Die Bewegung kurbelt die Durchblutung im Gehirn an. Das macht euch wacher und konzentrationsfähiger.

Habt ihr schon einmal versucht euren Namen spiegelverkehrt zu schreiben? Wenn ja, dann wisst ihr sicher, wie schwierig das ist. Das ungewohnte Schreiben erfordert nämlich viel Aufmerksamkeit und trainiert die Zusammenarbeit zwischen rechter und linker Gehirnhälfte. Das macht euch leistungsfähiger, da eure Gehirnregionen besser miteinander arbeiten können.

Zum Abschluss gibt es noch ein Spiel, das ihr bestimmt schon kennt: "Ich packe meinen Koffer..." ist eine Übung, die ihr zusammen mit euren Freunden spielen könnt. Stellt euch vor, dass ihr für euren nächsten Urlaub euren Koffer packen müsst, und überlegt, was ihr gerne mitnehmen würdet. Jeder nennt einen Gegenstand, dann ist der nächste an der Reihe. Jeder muss zuerst alle Gegenstände aufzählen, die bereits genannt wurden. Dadurch kommen immer mehr Gegenstände hinzu und euer Kurzzeitgedächtnis wird immer stärker herausgefordert. Mit dem Training des Kurzzeitgedächtnisses werdet ihr euch Wissen viel leichter merken können.