Vor 50 Jahren - am 15. September 1971 - startete eine Gruppe von Aktivisten und Aktivistinnen die erste Greenpeace-Protestaktion in Kanada. Die erste Aktion von Greenpeace in Deutschland fand neun Jahre später - im Oktober 1980 - statt. Heute ist Greenpeace eine der größten Umweltschutzorganisationen der Welt und in 26 Ländern vertreten.
Gewaltfreie Proteste
Übersetzt bedeutet Greenpeace "Grüner Frieden". Ziel von Greenpeace ist es, mit abenteuerlichen Aktionen auf Ungerechtigkeiten gegen die Natur und Umwelt aufmerksam zu machen. Bei solchen Aktionen setzen die Leute von Greenpeace manchmal sogar ihr Leben aufs Spiel. Sie klettern zum Beispiel auf Atomkraftwerke oder fahren mit kleinen Schlauchbooten ganz nah an große Öl-Schiffe, um diese daran zu hindern, weiterfahren zu können.
Quelle: dpad
Wichtig ist den Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten, dass die Proteste friedlich ablaufen sollen. Als Zeichen für den Frieden steht ihr Segelschiff, die "Rainbow Warrior III", mit der sie verschiedene Häfen in der Welt anfahren. Das klimafreundliche Schiff wird auch bei Protesten eingesetzt. Durch die Arbeit von Greenpeace erfahren weltweit viele Leute, was in Sachen Umwelt schief läuft und können selbst etwas dagegen unternehmen.
Auch Kinder können mitmachen
Kinder zwischen zehn und 14 Jahren können sich auch bei Greenpeace engagieren: Sie können sogenannte "Greenteams" gründen und zum Beispiel Müllsammelaktionen starten, mit Politikern und Politikerinnen im Ort diskutieren, Nistkästen bauen - oder was ihnen noch so einfällt, um sich für den Umweltschutz einzusetzen.
Unabhängigkeit vom Staat
Greenpeace gehört zu den Nichtregierungsorganisationen (NGO), das heißt, sie bekommen kein Geld vom Staat oder von Firmen. Stattdessen finanzieren sie sich durch Spenden und Monatsbeiträge von weltweit mehr als drei Millionen Unterstützerinnen und Unterstützern.
Kritik an Greenpeace
Es gab schon einige Protestaktionen, nach denen Greenpeace öffentlich in die Kritik geraten ist. Zum Beispiel hat die Organisation 2019 zugestimmt, eines ihrer früheren Kampagnenschiffe "Rainbow Warrior II" am Strand von Chittagong in Bangladesch zerlegen und verschrotten zu lassen. Das Problem dabei: Es ist bekannt, dass in Chittagong die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schlecht sind und auch nicht auf den Umweltschutz geachtet wird. Das war für viele Greenpeace-Anhänger ein Schock.
Auch gefährliche Aktionen von Greenpeace werden immer wieder kritisiert. Zuletzt war das eine missglückte Aktion beim Spiel Deutschland gegen Frankreich bei der Fußball-Europameisterschaft in München. Ein Gleitschirm-Flieger hatte bei einer Bruchlandung im Stadion zwei Männer verletzt. Eigentlich hatte Greenpeace geplant, dass er nur einen Ball in die Arena wirft. So wollte die Umweltschutzorganisation gegen einen der Geldgeber des Fußballsspiels protestieren. Greenpeace entschuldigte sich für das Missgeschick.