Machen Harry-Potter-Bücher toleranter?
Harry Potters beste Freundin Hermine Granger wird in den Büchern als "Schlammblut" beschimpft. Das ist eine Beleidigung, die sich darauf bezieht, dass Hermine muggelstämmig ist. Ihre Eltern können nicht zaubern, sie sind sogenannte "Muggel". Wenn beide Eltern hingegen Zauberer sind, bezeichnen diese Familien sich als"reinblütig". Diese Zauberer-Familien halten sich manchmal für etwas Besseres und sind dann gemein zu Muggeln oder Halbblütern.
Nicht aber Harry Potter. Obwohl sein Vater Zauberer und seine Mutter eine Hexe war, ist er nett und offen gegenüber anderen. Anders gesagt: Er ist tolerant und akzeptiert die Menschen, so wie sie sind.
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Auch Harry-Potter Fans sollen laut einer Studie aus dem Jahr 2014 besonders tolerant sein. Klar, wer Harry als Vorbild hat, möchte so sein wie er - und wenn Harry tolerant ist, wollen seine Fans das eben auch sein.
Aber keine Sorge: Das heißt nicht, dass Kinder, die keine Harry-Potter-Bücher gelesen haben, nicht tolerant sind!
Hilft Harrys Magie beim Lernen?
Haben eure Lehrerinnen und Lehrer in der Schule schon mal mit euch über Harry Potter gesprochen? Nein? Dann wird es aber höchste Zeit! Denn laut einer Studie von der Forscherin Caroline Fauldner aus dem Jahr 2013 soll man wissenschaftliche Themen dank den Büchern besser verstehen.
Wie das gehen soll? Da viele Kinder Harry Potter mögen, wird ihre Neugier geweckt, wenn der Unterricht mit dem Zauberschüler verbunden wird.
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Zum Beispiel könnte eure Mathelehrerin euch eine Aufgabe mit einem Zaubertrick erklären: Wenn Harry Potter und seine Freunde fünf verschlossene Türen mit Magie öffnen müssen und Hermine schon die ersten drei geöffnet hat. Wie viele bleiben dann noch für Harry übrig? Genau, zwei!
Klar: Das ist nicht ganz so aufregend, wie selbst in Hogwarts zu sein. Mehr Spaß macht der Unterricht so aber bestimmt!
Kiemen-Magie
In seiner Zeit in Hogwarts hat Harry viele unglaubliche Dinge erlebt: Auf Besen oder in Autos fliegen, vor riesen Spinnen flüchten, Dementoren bekämpfen und noch vieles mehr! Eigentlich wissen wir ja, dass all das frei erfunden ist. Es gibt keine Dementoren, und auf Besen oder Autos können wir auch nicht durch die Weltgeschichte fliegen - naja zumindest noch nicht.
Aber einige Menschen wollten es genau wissen. Sie haben nachgeforscht, welche seiner Abenteuer auch in der Realität möglich wären. Zum Beispiel: Könnten Menschen wirklich mit Kiemen unter Wasser atmen?
Quelle: ap
Beim Trimagischen Turnier muss Harry nur ein bisschen Dianthuskraut schlucken und prompt wachsen ihm Schwimmhäute und Kiemen, mit denen er unter Wasser atmen kann – gruselig, oder?
Aber möglich? Ganz und gar nicht. Bei den kleinen Kiemen müsste Harry viel zu viel Wasser verarbeiten, um genug Sauerstoff für seinen Körper zu erhalten. Das ist sehr unrealistisch.
Knochen, die superschnell wachsen?
Gleiches gilt übrigens auch für das superschnellen Knochenwachstum. Im zweiten Harry Potter-Teil wachsen die Knochen in Harrys rechtem Arm in nur einer Nacht nach. Auch das ist natürlich Quatsch – wurde aber trotzdem erforscht. Die Knochen wachsen im Film 90 Mal schneller als es in echt möglich wäre.
Wie ihr seht, kann Harry Potter viel mehr als nur zaubern. Er kann unsere Wissenschaft weiterbringen und uns mit manchen verrückten Studien sogar heute noch verzaubern!