Über kaum etwas wurde in Deutschland so viel - und oft auch so hitzig - diskutiert: eine Impfpflicht gegen das Coronavirus. Im April 2022 hat der Bundestag, in dem die gewählten Politikerinnen und Politiker Entscheidungen über Gesetze treffen, hat entschieden: Eine allgmeine Impfpflicht soll es erstmal nicht geben.
Um diese Vorschläge ging es
Im Bundestag wurde heute über verschiedene Impfpflicht-Vorschläge abgestimmt. Das waren die zwei wichtigsten:
1. Impfpflicht ab 60 Jahre: Dieser Vorschlag kam von Abgeordneten der Ampelregierung - also SPD, FDP und Grüne. Demnach sollten alle Menschen ab 60 Jahre geimpft werden und Jüngere zur Impf-Beratung verpflichtet werden. 296 stimmten dafür, 378 dagegen und neun gaben keine Stimme ab.
2. Vorbereitungen für eine spätere Impfpflicht: Dieser Vorschlag kam von der CDU/CSU. Dafür stimmten nur 172 der Abgeordneten im Bundestag.
Einige zeigten sich über das Scheitern einer Impfpflicht enttäuscht: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte zum Beispiel, dass das den Kampf gegen die Pandemie spätestens im Herbst, wenn sich besonders viele Leute anstecken, erschweren würde. Er schlug vor, nochmal einen neuen Versuch zu starten, doch noch eine Impfpflicht bis Herbst einzuführen. Auch die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg und Hessen kritisierten das Scheitern der Impfpflicht.
Was für eine Impfpflicht spricht
Wegen der hohen Corona-Zahlen halten es viele Politikerinnen und Politiker für wichtig, eine Impfpflicht einzuführen. Denn vor allem ungeimpfte Corona-Patienten können schwer erkranken und müssen manchmal ins Krankenhaus. Die Krankenhäuser drohen deshalb zu überlasten und die Menschen nicht mehr so gut versorgen zu können wie bisher.
Übrigens heißt Impfpflicht nicht Impfzwang – niemand bekommt also ohne Zustimmung eine Spritze in den Arm gerammt. Impfpflicht bedeutet, dass die Menschen, die sich nicht impfen lassen, zum Beispiel zur Strafe Geld zahlen müssen.
Was gegen eine Impfpflicht spricht
Ein Problem ist: Wenn man Menschen zu etwas zwingt, wollen sie es vielleicht erst recht nicht machen.
Manche fänden es daher besser, die Menschen gut zu informieren, so dass sie sich freiwillig für eine Impfung entscheiden.
Einige sind auch grundsätzlich der Meinung, dass jeder Mensch selbst entscheiden sollte, ob er sich impfen lässt oder nicht. Die Regierung dürfe das nicht einfach für alle Menschen entscheiden.
Bei logo! news:date diskutieren Tim und Jennie auch darüber, was für und was gegen eine Impfpflicht für alle spricht. Schaut euch hier die Pro- und Contra-Argumente an:
Diesen Text haben Meike, Katrin, Simone und Teresa geschrieben.