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Kalender ist nicht gleich Kalender!
Heute ist der 5.4.5785! Was, haben wir etwa eine Zeitreise gemacht? Nee, nicht ganz - nur eine Kalenderreise! Den 5.4.5785 haben wir nach dem jüdischen Kalender, gleichzeitig ist aber auch der 23. Dezember 2024 nach dem Julianischen Kalender, der 6 Rajab 1446 nach dem islamischen und eben der 5.1.2025 nach dem sogenannten Gregorianischen Kalender. Das ist der weltweit meistgebrauchte Kalender. Er heißt so, weil er 1582 von Papst Gregor XIII. eingeführt wurde. Ursprünglich kommt diese Zeitrechnung von den Römern. Aber sie ist eben nicht die einzige. Man kann nämlich Jahre, Monate und Tage auch anders einteilen - oder zu einem anderen Zeitpunkt beginnen lassen. Hier haben wir ein paar Beispiele:
Chinesischer, indischer, hebräischer und orthodoxer Kalender - es gibt verschiedene Arten, das Jahr einzuteilen.
Quelle: Imago/Granger Historical Picture Archive/Gemini Collection/United Archives/YAY Images
Der jüdische Kalender wird in Israel benutzt. Ein Jahr im jüdischen Kalender hat nicht immer zwölf, sondern alle paar Jahre auch 13 Monate. Außerdem startet das neue Jahr nicht in unserem Januar, sondern im September. Der Startpunkt des Kalenders ist der Zeitpunkt der biblischen Schöpfung der Welt – laut Berechnungen das Jahr 3671 vor Christus. Weil der Kalender also viel früher anfing als der Gregorianische Kalender, den wir verwenden, ist der jüdische Kalender im Zählen schon viel weiter: unser Jahr 2020 entspricht im Jüdischen Kalender dem Jahr 5780 und 5781.
Dieser Kalender wird von einigen orthodoxen Christen im Osten Europas und in Russland verwendet. Orthodoxe Christen gehören einer bestimmten Glaubensrichtung des Christentums an. Der Julianische Kalender und der Gregorianische Kalender, den wir verwenden, sind fast identisch. Bis zum Jahr 2800 werden sie kaum voneinander abweichen. Allerdings unterscheidet sich, an welchem Datum bestimmte Feiertage stattfinden. Weihnachten fällt laut dem Orthodoxen Kalender zum Beispiel nicht auf den 24. Dezember, sondern den 7. Januar.
Der Islamische Kalender wird weltweit von Muslimen verwendet, um die Daten von islamischen Feiertagen zu bestimmen. Dieser Kalender ist ein reiner Mondkalender. Das heißt, dass ein neuer Monat beginnt, wenn der Mond nach Neumond wieder sichtbar wird. Er hat auch 12 Monate, diese sind jedoch etwas kürzer als die Monate im Gregorianischen Kalender. Deshalb ist auch das Jahr etwa 10-12 Tage kürzer als ein Jahr bei uns. Die Zeitrechnung des Kalenders beginnt nicht mit der Geburt von Christus, sondern mit der Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina.
Der Kalender wird zur Bestimmung traditioneller Feiertage verwendet – und zwar nicht nur in China, sondern auch in Korea, der Mongolei und Vietnam. Außerdem nutzen ihn einige Chinesen, um gute Tage zu berechnen, die sich eignen, um zu heiraten, anzufangen, Häuser zu bauen oder sich mit Geschäftspartnern zu treffen. Das Jahr beginnt an einem Tag zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. Der Kalender nummeriert Jahre nicht durch, sondern gibt den Jahren Namen. Jedes Jahr gibt es eine Kombination aus einem von zwölf Tierkreiszeichen und einem von fünf sogenannten "Wandlungsphasen" – das Jahr 2025 ist das Jahr der Schlange.
Der indische Kalender wird teilweise in Indien verwendet. Er wurde 1957 eingeführt, um den Menschen zu ermöglichen, sich einfacher zu verabreden. Bis dahin gab es so viele verschiedene Zeitrechnungen, dass sich die Menschen in Indien ständig verpassten. Das neue Jahr beginnt immer an dem Tag im Frühling, an dem Tag und Nacht gleich lang sind. Das ist bei uns etwa um den 20. März herum. Als Startpunkt für den Kalender, also das Jahr 0, gilt das Jahr 78 nach Christus.
Diesen Text hat Meike geschrieben.