Zum Kämpfen gezwungen
Die meisten Kindersoldatinnen und Kindersoldaten werden nicht gefragt, ob sie im Krieg mitkämpfen wollen. Sie werden entführt und dazu gezwungen. Die Menschen, die sie entführen, drohen den Kindern damit, ihren Eltern und ihren Geschwistern etwas anzutun, falls sie nicht kämpfen. Statt zur Schule zu gehen, müssen bereits Siebenjährige lernen, mit Waffen umzugehen und zu kämpfen. Manchmal müssen sie andere Menschen verletzen oder sogar töten.
Andere Kindersoldatinnen und Kindersoldaten kommen aus sehr armen Familien. Sie sollen als Soldaten und Soldatinnen Geld verdienen, um ihre Eltern und Geschwister zu ernähren. Die erwachsenen Soldaten und Soldatinnen versprechen den Kindern häufig viel Geld dafür, dass sie mitkämpfen. Meistens bekommen die Kinder aber nichts.
Jungen und Mädchen
Meistens sind es Jungen, die als Kindersoldaten arbeiten. Es gibt aber auch Mädchen, die als Soldatinnen kämpfen müssen. Hilfsorganisationen schätzen, dass es 12.500 bis 20.000 Kindersoldatinnen gibt. Es ist schwer herauszufinden, wie viele es genau sind.
Viele Helferinnen und Helfer dürfen nicht in die Orte reisen, in denen Krieg herrscht. So können sie auch nicht herausfinden, wie viele Kindersoldatinnen und Kindersoldaten es genau auf der Welt gibt. Die Zahl 250.000 ist eine Schätzung.
Brutales Training
Bevor die Kinder im Krieg eingesetzt werden, müssen sie ein brutales Training hinter sich bringen. Dabei lernen sie, mit Waffen umzugehen, andere Menschen zu verletzen und zu töten. Die erwachsenen Soldaten geben den Kindern oft Drogen. Durch die Drogen haben die Kinder weniger Angst und es fällt ihnen leichter, auf Menschen zu schießen.
Ab und zu gelingt es, den Kindern zu helfen. Entweder, weil der Krieg vorüber ist oder weil man sie aus der Armee befreien konnte. Dann werden sie in spezielle Kinderheime gebracht. Dort versuchen Hilfsorganisationen, ihnen dabei zu helfen, den Krieg zu vergessen und ein neues Leben anzufangen. Das ist allerdings sehr schwierig.
Schreckliche Erinnerungen
Was sie im Krieg erlebt haben, ist so schrecklich, dass sie die Erinnerung daran immer behalten. Viele der Kinder träumen immer wieder von den Grausamkeiten, die sie gesehen haben oder die sie selbst begangen haben. Sie haben zum Beispiel Angst davor, dass sich jemand an ihnen rächen könnte, gegen den sie gekämpft haben.
Die Ängste und schrecklichen Erinnerungen belasten die Kinder oft ihr Leben lang.