Mehr als vier Monate nach der Bundestagswahl haben die Parteien CDU, CSU und SPD entschieden, zusammen zu regieren. Am 7. Februar haben sie sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Auch schon in den vergangenen Jahren haben die drei Parteien zusammen regiert.
Quelle: dpa
Warum hat das so lange gedauert?
Die Politiker der drei Parteien CDU, CSU und SPD haben in den vergangenen Wochen und Monaten über viele verschiedene Themen gesprochen und auch gestritten. Sie hatten zum Teil sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie es in Deutschland weitergehen soll. Besonders uneinig waren sich die Politiker bei den Themen Arbeit und Gesundheit. Deshalb mussten die Politiker immer wieder diskutieren, welche Ziele ihnen besonders wichtig sind und bei welchen Themen sie einer anderen Partei vielleicht etwas entgegenkommen können.
Wie geht es jetzt weiter?
Nachdem der Koalitionsvertrag unterschrieben ist, müssen nun noch die Mitglieder der SPD über den Vertrag abstimmen. Das war für die SPD eine Bedingung, überhaupt Koalitionsverhandlungen einzugehen. Das Ergebnis dieser Abstimmung wird es wahrscheinlich Anfang März geben. Wenn die SPD-Mitglieder mit "Nein" stimmen, wird es keine Große Koalition geben. Dann muss eine neue Koalition gefunden werden, es gibt eine Minderheitsregierung oder Neuwahlen. Wenn die SPD-Mitglieder mit "Ja" stimmen, kann die Große Koalition ihre Arbeit aufnehmen.
Kritik am Koalitionsvertrag
Viele Politiker aus anderen Parteien kritisieren den Koalitionsvertrag. Die FDP kritisierte, dass weniger Geld für Bildung ausgegeben werde als versprochen. Die Linke warnte davor, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergehe. Die Grünen kritisierten, dass der Klimaschutz zu wenig im Koalitionsvertrag vorkomme. Die AfD wertete das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen als schwere Niederlage der CDU und nannte die CDU eine "leere Hülle".